Opfer am Ende

Wiener Polizei sucht 130-fachen Wohnungsbetrüger

Wien
29.03.2021 06:00

Die Wiener Polizei fahndet auf Hochtouren nach einem schamlosen Wohnungsbetrüger. Über Online-Portale buchte der 24-Jährige Unterkünfte in der Bundeshauptstadt und vermietete diese illegal weiter. Er kassierte Kaution und Miete, übergab die Schlüssel und machte sich mit dem Geld aus dem Staub. Das Landeskriminalamt ermittelt derzeit in 130 Fällen. Verzweifelte Familien sitzen auf der Straße.

„Meine Frau weint, unsere drei Kinder weinen, wir werden mit Ende des Monats auf die Straße gesetzt, ich weiß nicht mehr weiter“, erzählt ein betroffener Vater der „Krone“. Über eine Facebook-Gruppe hatte er das Wohnungsinserat von Nikola B. gefunden. Sie trafen sich zur Wohnungsbesichtigung im 14. Bezirk, rasch wurde der Mietvertrag unterzeichnet. Der Vater überwies das Ersparte für Kaution und die Monatsmiete, erhielt die Schlüssel und zog ein. Alles schien normal.

(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

„Wir waren so froh“, sagt der Papa. So lange hatte die fünfköpfige von Armut betroffene Familie gesucht, aber auf dem umkämpften Wiener Wohnungsmarkt keine Chance gehabt. Das war das Beuteschema des Betrügers.

Der Wohntraum platzte, als der rechtmäßige Vermieter anklopfte, weil wiederum die Zahlungen an ihn ausgeblieben waren, und irritiert die ihm unbekannte Familie vorfand. Der mutmaßliche Betrüger hatte die Wohnung einfach illegal weitervermietet und sich mit dem Geld aus dem Staub gemacht. Jetzt ist er wie vom Erdboden verschluckt.

„Die Fahndung nach dem 24-jährigen namentlich bekannten mutmaßlichen Täter läuft auf Hochtouren“, sagt Polizeisprecher Markus Dittrich. „Das Landeskriminalamt Wien ermittelt derzeit in 130 Fällen wegen des Verdachts des schweren Betrugs.“ Die Ermittler können nicht ausschließen, dass es weitere Opfer gibt.

Zitat Icon

Das Landeskriminalamt Wien ermittelt derzeit in 130 Fällen wegen des Verdachts des schweren Betrugs gegen den namentlich bekannten 24-Jährigen. Die Fahndung nach dem Mann läuft aktuell auf Hochtouren.

Polizeisprecher Markus Dittrich über die Ermittlungen

Die Opfer werden gebeten, sich mit der Anzeigenbestätigung an den „Weißen Ring“ zu wenden. Weitere Hilfe bietet „Fonds soziales Wien“: 0124524-20100.

Porträt von Maida Dedagic
Maida Dedagic
Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt