Blockade vorbei
Suezkanal: Endlich freie Fahrt für „Ever Given“
Die Suezkanal-Behörde hat am Montag verkündet, dass die „Ever Given“ nach fast einer Woche wieder vollkommen frei und flott sei. Schon in Kürze kann der Schiffsverkehr im Suezkanal wieder aufgenommen werden. Das 400 Meter lange Containerschiff hatte den Weg für mindestens 369 wartende Schiffe versperrt und damit für Verzögerung bei Lieferketten im Welthandel gesorgt.
„Daily News Egypt“ veröffentlichte bereits ein Video auf dem zu sehen ist, wie die „Ever Given“ ihre Fahrt wieder aufgenommen hat.
Bevor sich das Containerschiff allerdings wieder auf den Weg in Richtung Zielhafen Rotterdam machen kann, soll es bei den Bitterseen - einer breiteren Stelle des Suezkanals - weiter inspiziert werden. Sobald es dort angekommen ist, sei der Weg für andere Schiffe wieder frei, schreibt der Nahost-Korrespondent des ORF, Karim El-Gawhary, auf Twitter.
Vollmond-Flut half bei den Arbeiten
Zwischenzeitlich waren sogar Befürchtungen laut geworden, dass Schiff müsse entladen werden. Die Flut in Verbindung mit dem Vollmond sorgte nun aber dafür, dass die „Ever Given“ schneller wieder flottgemacht werden konnte als erwartet.
Blockade mit langwierigen Folgen
Die ohnehin durch die Corona-Pandemie gebeutelte Schifffahrt könnte die Folgen der Blockade noch Monate lang spüren. Die „Ever Given“ gehört zu den größten Containerschiffen der Welt. Sie hatte sich am Dienstag vergangener Woche bei starkem Wind in dem Kanal zwischen dem Mittelmeer und dem Roten Meer verkeilt.
„Wir werden nicht eine Sekunde vergeuden“
Das Unglück hat weltweit Lieferketten durcheinandergebracht. Die deutsche Industrie fürchtet Versorgungsengpässe. Der vor gut 150 Jahren eröffnete und vor einigen Jahren erweiterte Kanal ist Kernstück der kürzesten Seeverbindung zwischen Europa und Asien. Laut der dänischen Reederei Maersk könnte es mindestens sechs Tage dauern, bis der Stau ganz aufgelöst werden könne. Der Kanalbetreiber SCA geht dagegen von maximal drei Tagen aus: „Wir werden nicht eine Sekunde vergeuden“, versprach der SCA-Vorsitzende Osama Rabie.
Den Schaden für die Wirtschaft schätzte der Logistikexperte der Wirtschaftsuniversität Wien, Sebastian Kummer, am Montag auf zwischen 1,5 und zwei Milliarden Euro.
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