Protest am Heldenplatz

Mit Hunderten Schokohasen gegen Waldzerstörung

Wien
30.03.2021 07:50

Nach dem Greenpeace-Report „Süße Versprechen, bittere Realität“, in dem die Umweltorganisation Milka-Mutter Mondelez an den Pranger gestellt hatte, folgte nun eine Protestaktion am Wiener Heldenplatz. 316 grimmig blickende, lila Schokoladehasen sollten auf Waldzerstörung und Menschenrechtsverletzungen entlang der Lieferkette aufmerksam machen. Der Konzern verarbeitete im Jahr 2019 rund 316.000 Tonnen Palmöl. Dieses steckt im österreichischen Handel in jedem zweiten Milka-Produkt. 

Der Sektor ist einer der Haupttreiber der Regenwaldzerstörung in Indonesien und Malaysia. Die Zerstörung von natürlichen Lebensräumen begünstigt laut einer neuen Studie von WissenschafterInnen aus Frankreich und Thailand Epidemien wie COVID-19 signifikant. Greenpeace fordert, dass Konzerne wie Mondelēz, Mars oder Nestlé dazu verpflichtet werden müssen, für volle Transparenz bis zur Plantage zu sorgen und nicht länger Mensch und Umwelt entlang der Lieferkette auszubeuten. 

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Pro Stunde werden in Indonesien 85 Hektar Regenwald gerodet - das ist eine Fläche, die 17-mal so groß ist wie der Heldenplatz.

Lukas Meus, Greenpeace

„Pro Stunde werden in Indonesien 85 Hektar Regenwald gerodet - das ist eine Fläche, die 17-mal so groß ist wie der Heldenplatz. In Milka-Schokolade steckt weiterhin Palmöl und Kakao von Zulieferbetrieben, die Kinder ausbeuten und die Regenwälder unseres Planeten abfackeln“, erklärt Lukas Meus, Biodiversitätsexperte.

(Bild: Mitja Kobal/Greenpeace)

EU-Gesetz für globalen Waldschutz gefordert
„Die Regenwälder sind unersetzlich, um bedrohten Tierarten Zuflucht zu bieten und das Klima zu regulieren. Sie sind für die Gesundheit von Menschen, Tieren und des gesamten Planeten unentbehrlich. Milka und andere Konzerne müssen in die Pflicht genommen werden und endlich nachweislich Regenwaldzerstörung und Ausbeutung aus ihrer Lieferkette verbannen. Dafür braucht es jetzt ein starkes EU-Gesetz für globalen Waldschutz“, fordert Meus.

Der Greenpeace-Report „Süße Versprechen, bittere Realität“ beschäftigte sich mit Milka-Schokolade und was diese mit der Zerstörung der Regenwälder und Menschenrechtsverletzungen entlang der Lieferkette zu tun hat. (Bild: Mitja Kobal/Greenpeace)
Der Greenpeace-Report „Süße Versprechen, bittere Realität“ beschäftigte sich mit Milka-Schokolade und was diese mit der Zerstörung der Regenwälder und Menschenrechtsverletzungen entlang der Lieferkette zu tun hat.

In den vergangenen zehn Jahren wurden alleine in Indonesien jährlich 750.000 Hektar Wald gerodet. Im Jahr 2019 konnten dort 10.000 Brandherde über zahlreiche Zulieferfirmen mit dem Milka-Konzern Mondelēz in Verbindung gebracht werden.

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