Aktion startet

Neues Kraftwerk: So werden Schlangen gerettet

Steiermark
31.03.2021 06:30
Wo Kraftwerke gebaut werden, schwindet der Lebensraum für Tiere. Dies ist auch in Gratkorn der Fall – Tierschützer setzen nun aber alles daran, um Schlangen wie die Würfelnatter vor dem Tod zu bewahren. Demnächst startet eine große, monatelange Rettungsaktion.

15.000 Haushalte sollen in Gratkorn ab dem Jahr 2024 mit CO2-freiem Strom aus einem neuen Mur-Wasserkraftwerk versorgt werden. Viele Tiere werden damit ihren Lebensraum verlieren, auch die streng geschützte Würfelnatter.

So sieht eine Würfelnatter aus (Bild: ARGE Naturschutz Krainer)
So sieht eine Würfelnatter aus

Zoologe Werner Kammel, Reptilien- und Amphibienexperte Werner Stangl sowie Molekularbiologin Eva Bernhart wollen dem entgegenwirken. Demnächst starten die Steirer eine groß angelegte Tier-Sammelaktion, drei Kilometer entlang des Mur-Ufers. Dafür werden in den kommenden Tagen Folien ausgelegt. Die Tiere mögen die Wärme, die unter den Folien entsteht – regelmäßig werden die Natur- und Tierschützer die Schlangen einsammeln. Gerettet werden mit diesen „Fallen“ nicht nur Würfelnattern, sondern auch Ringel- und Schlingnattern sowie Blindschleichen. Kammel: „Wir wollen so viele Tiere wie möglich einsammeln. Dann setzen wir sie in geeigneten Gebieten aus.“

Projektleiter Werner Kammel: „Leider brauchen die Menschen immer mehr Strom. Durch Kraftwerke wie dieses schwindet wertvoller Lebensraum.“ (Bild: Werner Kammel)
Projektleiter Werner Kammel: „Leider brauchen die Menschen immer mehr Strom. Durch Kraftwerke wie dieses schwindet wertvoller Lebensraum.“

Ein passendes Areal wurde im Grazer Bezirk Andritz gefunden. Auch an der Mur, unterhalb des geplanten Kraftwerks, wird ein eigener Lebensraum entstehen.

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