Neue Details zu den schlimmen Vorwürfen rund um das privat geführte SeneCura-Sozialzentrum im Bezirk Tulln (NÖ): Wie berichtet, sollen dort vier Pflegekräfte Bewohner des Demenzwohnbereiches regelrecht gequält haben. Die Leitung stellte die Verdächtigen sofort frei.
Die Bewohner mussten angeblich vieles ertragen. So sollen sie nichts zu trinken bekommen haben, damit die vier Pflegekräfte nicht oft die Windeln wechseln mussten. Nahrungs- und Flüssigkeitsentzug seien aber auch als Strafen eingesetzt worden, oder weil die drei beschuldigten Pflegerinnen und ihr Kollege - 30 bis 44 Jahre alt - einfach den ganzen Tag das Zimmer eines Betreuungspflichtigen nicht aufsuchten.
In einem Fall soll das Mobiliar eines Patienten beschädigt worden sein - das sei dem Bewohner angehängt worden, damit er verlegt wurde. Medikamente sollen zudem bei den Bediensteten gefunden worden sein, die zur „Ruhigstellung“ der Bewohner hätten eingesetzt werden können.
Ich habe Gerüchte dieser Art gehört. Schriftlich bestätigt wurden diese aber noch nicht. Die Firma wurde oft als Beispiel für Best Practice herangezogen.
Patientenanwalt Gerald Bachinger über die Betreiberfirma SeneCura
Zur besseren Abstimmung ihrer Handlungen gründeten die vier eine eigene WhatsApp-Gruppe. Patientenanwalt Gerald Bachinger betont, dass SeneCura um rasche und umfangreiche Aufklärung bemüht sei. Eine interne Untersuchungskommission unter der Führung des ehemaligen Volksanwaltes und Pflegebereichsspezialisten Günther Kräuter wurde bereits eingesetzt, bei der Staatsanwaltschaft soll der Fall noch am Dienstag angezeigt und eine Sachverhaltsdarstellung übermittelt worden sein, erklären Bachinger und die Betreiber. Weiters will SeneCure den Fall an Volksanwaltschaft und Landesfachaufsicht melden.
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