Nach dem aufsehenerregenden Impfstopp mit AstraZeneca für Unter-60-Jährige in ganz Deutschland wird am Mittwoch auch in Österreich über weitere Schritte beraten. Am Abend tritt das Nationale Impfgremium zusammen, dessen Leiterin gab im Vorfeld an, an dem Vakzin prinzipiell festhalten zu wollen.
Dem umstrittenen AstraZeneca-Impfstoff drohen nun auch in Österreich womöglich schwere Zeiten: Nach der überraschenden Einschränkung in Deutschland - dort dürfen seit Dienstag nur noch Über-60-Jährige damit geimpft werden - berät am Mittwochabend das Nationale Impfgremium (NIG) über die weitere Vorgehensweise in Österreich. „Heute werden auf europäischer Ebene weitere wissenschaftliche und medizinisch-fachliche Daten erhoben“, hieß es in einem kurzen Statement aus dem Büro von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne).
Im Vorfeld hatte sich die Leiterin des NIG, Ursula Wiedermann-Schmidt, in der „ZiB 2“ allerdings gegen einen Impfstopp in Österreich ausgesprochen. Die Impfung würde in Einzelfällen „sehr dramatische, aber sehr seltene Ereignisse“ auslösen. Dennoch gelte es, die Relation zwischen Nutzen und Risiko zu wahren.
Die Impfung dürfte in Einzelfällen sehr dramatische, aber sehr seltene Ereignisse auslösen. Dennoch gilt es, die Relation zwischen Nutzen und Risiko zu wahren.
Ursula Wiedermann-Schmidt, Leiterin des Impfgremiums
Vorsicht in Deutschland
In Deutschland hatten Bund und Länder am Dienstag den harten Schritt beschlossen. Hintergrund sind Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang mit Impfungen. Das deutsche Paul-Ehrlich-Institut hat inzwischen 31 Fälle von Sinusvenenthrombosen nach AstraZeneca-Impfung registriert. Neun Betroffene seien gestorben. Mit Ausnahme von zwei Fällen beträfen alle Meldungen Frauen im Alter von 20 bis 63 Jahren.
Schwere Folgen für deutsche Schulen
Der Impfstopp bei unseren Nachbarn hat weitreichende Konsequenzen. Schulen könnten wochenlang geschlossen werden, da die Impfpläne nicht mehr eingehalten werden können. „Ohne Impfung von Lehrkräften kann man Schulen bei hohen Inzidenzen nicht weiter offenhalten. Eine Schließung für mehrere Wochen ist dann unumgänglich“, hieß es.
Quelle: Agenturen
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