Nach Terrorattacke
Mosambik: Ärzte behandelten Baby mit Schusswunden
Seit Mittwoch wüten rund 100 Extremisten in der nordmosambikanischen Küstenstadt Palma. Nach tagelangen Kämpfen um den Ort werden immer mehr Details über das brutale Vorgehen der Angreifer bekannt. „Wir haben ein Baby mit einer Schusswunde versorgt, auch schwangere Frauen kommen in schrecklichem Zustand“, berichtete eine Helferin vor Ort, die sich um die Versorgung Geflohener kümmert.
Die mit Helfern in der Region tätige Organisation Ärzte ohne Grenzen berichtete von „herzzerreißenden Situationen“. Eine Frau, die im siebenten Monat schwanger war, habe starke Blutungen gehabt, ihr Baby war bereits gestorben, so die Leiterin der Nothilfeabteilung von Ärzte ohne Grenzen in Mosambik, Sylvie Kaczmarczyk. Viele Flüchtlinge seien ausgemergelt, traumatisiert und verängstigt, andere hätten zum Teil schwere Verletzungen.
Offiziell gab es von der Regierung bisher kaum Informationen zur Lage in der Stadt an der Grenze zu Tansania. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) hatte in einem Bekennerschreiben betont, IS-Kämpfer hätten die Kontrolle über die strategisch wichtige Stadt übernommen und 55 mosambikanische Sicherheitskräfte getötet.
In Cabo Delgado verüben islamistische Rebellen seit 2017 brutale Angriffe. Laut UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) hat die Gewalt mehr als 530.000 Menschen vertrieben. Die Rebellion hat Experten zufolge ihre Wurzeln in den Missständen und Klagen der Bewohner der Region, die arm ist und jahrelang von der Regierung vernachlässigt wurde.
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