Nachdem die „Krone“ mutmaßliche Gräueltaten von vier Pflegern im SeneCura Sozialzentrum in Sitzenberg-Reidling in Niederösterreich an die Öffentlichkeit brachte, wurden von der Betreiberfirma eine Anzeige und eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft übermittelt. Diese ermittelt wegen Übergriffen auf demente Bewohner.
Ein eingeleitetes Ermittlungsverfahren gegen vier Pflegekräfte bestätigt Karl Wurzer, der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Konkret werde wegen „Quälens und/oder Vernachlässigens wehrloser Personen sowie des sexuellen Missbrauchs wehrloser Personen“ ermittelt. Die drei Frauen und der Mann – zwischen 30 und 44 Jahre alt – wurden von der Betreiberfirma SeneCura sofort freigestellt.
Die Erhebungen gehen in die Richtung, über die die „Krone“ berichtete: Entzug von Nahrung und Flüssigkeit sowie tätliche Übergriffe, auch im Zuge der Nahrungsverabreichung. Die strafrechtliche Relevanz der Medikation wird ebenfalls geprüft.
Gewerkschafts-Chef fordert stärkere Kontrolle bei Ausbildungsbeginn
Reinhard Waldhör, Chef der Gesundheitsgewerkschaft im öffentlichen Dienst, zeigt sich schockiert und spricht von „einzelnen schwarzen Schafen, falls diese Anschuldigungen stimmen sollten“. Er fordert, in Zukunft zu Ausbildungsbeginn verstärkt auf die „psychische und physische Eignung“ zu achten, um auch diese Fälle zu vermeiden.
„Diese Einzelfälle schaden dem Ruf aller Pflegekräfte, die in dieser schwierigen Zeit mit ihrem verantwortungsvollen Job sehr unter Druck stehen und täglich Höchstleistungen erbringen“, so Waldhör.
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