Das Länderspiel-Triple hat in Fußball-Österreich viele Diskussionen entfacht. Der Evergreen darunter ist seit Mittwochabend um eine Strophe reicher. David Alaba im Mittelfeld - „das funktioniert nicht“, legte sich ORF-Experte Roman Mählich nach dem 0:4 gegen Dänemark auf Sendung fest.
Experten und Kommentatoren scheinen sich weitgehend einig zu sein: Von Weltklasse-Mann David Alaba müsse mehr kommen. Das sah nach dem 0:4 gegen Dänemark Herbert Prohaska so („Von ihm muss man sich viel mehr erwarten“); das sah die „Krone“ so (Note 1 = „sehr schwach“), das sah zuletzt bei „Krone oder Kasperl“ Peter Frauneder so („Für Alaba gelten andere Maßstäbe“), und das sah erst recht Roman Mählich so.
„Wie Prohaska in der Innenverteidigung“
„Er ist ein überragender Spieler“, sagte Mählich im Zuge der Analyse im ORF, „aber im Moment nicht auf der Position, auf der im Team zum Einsatz kommen sollte“. Es sei „niemandem geholfen“, wenn man „zwanghaft nach einer anderen Position für ihn sucht“. Alaba sei ein Weltklasse-Innenverteidiger, so Mählich weiter: „Er hat mit Bayern im letzten Jahr alles auf der Innenverteidigerposition gewonnen. Aber dann dreimal auf einer Position zu spielen, die er nicht gewohnt ist, verkraftet der beste Spieler der Welt nicht.“ Bei Bayern als Innenverteidiger überragend zu spielen, aber beim Team den Hoffnungsträger nach vorne zu geben - „das funktioniert nicht. Das ist, als hätte Herbert Prohaska seinerzeit in der Innenverteidigung spielen müssen“, schmunzelte Mählich.
Alaba und Hirscher
Vermutlich spricht Mählich, der seine Einschätzung „überhaupt nicht als Kritik an David Alaba“ verstanden wissen wollte, nicht wenigen Beobachtern aus der Seele. Und Alaba blickt auf eine schwierige Woche zurück: Mäßigen sportlichen Performances folgte mediale Kritik (inklusive Verteidigungsstatement vom ÖFB nach der Kolumne von „Krone“-Postler Michael Jeannee). „Wenn ein Weltstar wie er, einmal durchschnittlich spielt, ist das halt gleich ein Thema“, sagte Peter Frauneder jüngst auf krone.tv: „Für einen Mann seines Formats gelten halt andere Maßstäbe.“
Alaba: „Komplettes Gegenteil passiert“
Das scheint Alaba übrigens auch bewusst zu sein. Genervte oder gar pikierte Reaktionen auf (journalistische) Kritik sind von ihm - der wohl aus Deutschland noch andere mediale Maßstäbe gewohnt ist - nicht überliefert. Auch am Mittwoch gab er sich beim Interview cool. Dänemark habe es in der zweiten Halbzeit „so gemacht, wie wir es eigentlich machen wollten. Wir wollten den Ball laufen lassen. Wir wollten mutig Fußball spielen, aber es ist komplett das Gegenteil passiert." Da gehen wohl viele Kommentatoren und Experten mit ihm d‘accord.
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