Sieht Bevormundung
Seehofer lässt sich nicht mit AstraZeneca impfen
AstraZeneca hat ein Imageproblem, das nicht nur das Unternehmen selbst gerne lösen würde, sondern auch manch eine Regierung. So empfahl etwa der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn in einer Kabinettssitzung am Mittwoch seinen über 60-jährigen Ministerkollegen, sich mit dem Vakzin immunisieren zu lassen. Ein klares Nein kam dazu von Innenminister Horst Seehofer.
„Die Antwort auf die Aufforderung von Jens Spahn lautet: Nein! Ich lasse mich nicht bevormunden“, so der 71-jährige Seehofer gegenüber der deutschen „Bild"-Zeitung. Dabei betonte der deutsche Innenminister allerdings auch, dass es ihm hierbei nicht um eine Bewertung des Impfstoffes gehe.
AstraZeneca nicht für Unter-60-Jährige in Deutschland
Deutschland hatte am Dienstag entschieden, den Corona-Impfstoff von AstraZeneca nur noch in Einzelfällen für Menschen unter 60 Jahren einzusetzen. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern folgten damit einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission. Sie entschied sich dafür nach eigenen Angaben „auf Basis der derzeit verfügbaren Daten zum Auftreten seltener, aber sehr schwerer thromboembolischer Nebenwirkungen“ bei jüngeren Geimpften. In zeitlichem Zusammenhang mit AstraZeneca-Impfungen waren mehrmals Blutgerinnsel im Gehirn, sogenannte Sinusvenenthrombosen, aufgetreten - vor allem bei jüngeren Frauen.
Vorbildwirkung schaffen
Der 40-jährige Gesundheitsminister wollte mit seiner Aufforderung an die Politik, sich mit dem Vakzin impfen zu lassen, eine Vorbildwirkung schaffen, wie er betonte.
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