Kirchen-Gelder
Vatikan bekommt eigene Zentralbank, Papst bald auf Euro
Ein Ziel sei es dabei, die Operationen der immer wieder in die Schlagzeilen geratenen Vatikanbank IOR (Institut für die religiösen Werke) und anderer päpstlicher Finanzeinrichtungen zu überwachen, berichtete die Italienische Tageszeitung "La Stampa" am Mittwoch. Außerdem gehe es dem Vatikan um die Anpassung seiner Bankgeschäfte an die internationalen Normen. Papst Benedikt XVI. wolle das vatikanische Zentralinstitut am Donnerstag vorstellen.
Neue Vatikanbank soll auf die "weiße Liste" der OECD kommen
Der Vatikan hatte angekündigt, alle internen Prozeduren bei den Geldgeschäften des erneut in die Kritik geratenen IOR umstellen zu wollen. Es gehe darum, die Normen an die internationalen Transparenz-Standards anzugleichen und die Vatikanbank auf die "weiße Liste" der OECD zu bekommen, hatte Vatikansprecher Federico Lombardi erklärt. Das gelte gerade auch mit Blick auf die neuen EU-Vorgaben gegen Terrorismus und Geldwäsche. Klarheit in die Geschäfte zu bringen, daran arbeite auch der 2009 ernannte IOR-Chef Ettore Gotti Tedeschi.
Vatikanbank steht unter Verdacht der Geldwäsche
Wegen des Verdachts der Geldwäsche sind gegenwärtig 23 Millionen Euro auf einem Konto der Vatikanbank eingefroren. Tedeschi und seinem Generaldirektor Paolo Cipriani wird von den italienischen Ermittlern vorgeworfen, gegen die in Italien gültigen Anti-Geldwäsche-Standards verstoßen zu haben. Der Vatikan hat jede Verwicklung der derzeitigen Bankleitung in dunkle Machenschaften bestritten und darauf verwiesen, dass das IOR der vatikanischen Justiz unterstehe.
Euro-Münzen mit Bild des Papstes
Mit der "historischen Wende", ein übergeordnetes Organ zur Kontrolle und Transparenz der Finanzgeschäfte zu schaffen, kommt auch eine weitere, vom Vatikan mit der EU vereinbarte Neuerung: Der Vatikan will eine gewisse Menge an Euro-Münzen mit dem Bild des Papstes darauf nicht mehr nur Sammlern vorbehalten, sondern auch in Umlauf bringen.
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