„Krone“-Kommentar

Die drei anderen

Politik
01.04.2021 12:40

Wofür oder wogegen hat die ehemalige Wiener Vizebürgermeisterin, gemeinsam mit 77 zum Großteil aus Deutschland angereisten Aktivisten, am Dienstag eigentlich demonstriert? Afghanistan sei nicht sicher, postete Birgit Hebein, dazu den Hashtag #Bleiberecht. Die Aktion war jedenfalls lebensgefährlich.

Menschenrechtsaktivisten wollten einen Abschiebeflug stoppen, der 29 Afghanen - alle Männer - aus mehreren europäischen Ländern nach Kabul bringen sollte. Sie legten die Flughafenzufahrt lahm und hängten sich an die Autobahnbrücke. Mehrere Frauen betonierten ihre Hände in einer Badewanne ein und mussten weggetragen werden. Feuerwehr, Polizei, Cobra und WEGA waren im Großeinsatz.

12 der 15 aus Österreich stammenden Passagiere des Frontex-Charters sind rechtskräftig verurteilt: schwerer Raub, Diebstahl, Drogenhandel, Körperverletzung, sexuelle Belästigung. Männer, die wirklich keiner im Land haben will. Bei denen das Argument, dass Afghanistan „nicht sicher“ sei, wie ein Hohn klingt. Weil auch die österreichische Bevölkerung ein Recht auf Sicherheit hat.

Und die drei anderen? Vielleicht hatten sie einmal den Traum, in einem friedlichen Land zu leben und hier zu arbeiten. Und sind unsanft aufgewacht.

Der Fall zeigt jedenfalls, dass es „die Afghanen“ oder „die Österreicher“ nicht gibt. Es gibt dort wie da redliche Menschen. Und die sitzen, um ein Flüchtlingsbild zu strapazieren, nicht mit den Verbrechern in einem Boot.

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