Geplant war eigentlich eine Doppelpremiere, denn Regisseurin Anne Mulleners hat nicht nur eine Bühnenversion von Sam Steiners „Zitronen, Zitronen, Zitronen“ erarbeitet, sondern auch eine Streaming-Variante. Zumindest Letztere konnte am Donnerstag Premiere feiern und fesselt mit ihrem brisanten Inhalt auch online.
Was passiert mit uns, mit unserem Job, unseren Freundschaften, unseren Beziehungen, wenn wir nur noch 140 Wörter am Tag zur Verfügung haben? Diese brisanten Fragen stellt der britische Autor Sam Steiner in seinem Stück „Zitronen, Zitronen, Zitronen“. Die Antworten darauf zeigen ein nicht wirklich erstrebenswertes Leben.
Fesselnde Online-Fassung
Für die deutschsprachige Erstaufführung hat die junge Regisseurin Anne Mulleners diese Dystopie in einen eindringlichen, etwa einstündigen Schlagabtausch der zwei so unterschiedlichen Protagonistinnen Olivia (Maximiliane Haß) und Bernadette (Katrija Lehmann) verwandelt. Dabei bricht sie in der Online-Fassung gemeinsam mit Filmemacher Thomas Achitz die Enge des Bühnenraums auf, verlegt einige Szenen in den Botanischen Garten der Universität Graz und zeigt in eindrücklichen Bildern die schleichenden Eingriffe eines totalitären Staates ins private Leben.
Sehenswertes Experiment
Wunderbar natürlich agieren die beiden Darstellerinnen, und man kommt ihnen nicht nur durch die Großaufnahmen nahe. Ein sehenswertes Experiment, das noch spannender sein wird, wenn das Bühnen-Gegenstück zu sehen sein wird. Bis dahin muss man auf den Streaming-Spielplan des Grazer Schauspielhauses zurückgreifen, wo „Zitronen, Zitronen, Zitronen“ am 9., 13. und 29. April jeweils ab 19.30 Uhr ausgestrahlt wird.
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