Seit dem heutigen Donnerstag gilt die FFP2-Maskenpflicht auf fünf besonders stark frequentierten Plätzen Wiens. Darauf weisen nicht nur zahlreiche neu aufgestellte Schilder, sondern auch die Polizei hin. Bei einem „Krone“-Lokalaugenschein am Schwedenplatz und Donaukanal zeigte sich: Am Tag 1 machen die Passanten (noch?) nicht mit.
Am Beginn der sogenannten Osterruhe in Wien befinden sich nur wenige Menschen auf den sonst so belebten Ufern des Kanals oder in der City - trotz des traumhaften Frühlingswetters. Ob das an der seit Donnerstag geltenden FFP2-Maskenpflicht an u. a. diesen beiden Orten liegt?
„Ich finde diese neue Verordnung extrem sinnbefreit“, sagt ein junger Mann. Seine FFP2-Maske trägt er aber brav. Warum? „Passanten haben mir gerade mitgeteilt, dass weiter vorne die Polizei die Einhaltung kontrolliert.“ Und das stimmt.
Ich finde, eine Maskenpflicht im Freien ist nicht nachvollziehbar. Wenn, dann nur für die Risikogruppen.
Melanie Thimm, Marketing-Managerin (24)
Zwei Beamte bestreifen die Promenade und haben viel zu tun. Denn nur eine sehr, sehr kleine Minderheit trägt eine FFP2-Maske. Die Polizisten weisen die Anwesenden auf ihre Pflicht hin. Abkassiert wird (noch) nicht. Auch Radfahrer, die ohne Mund-Nasen-Schutz vorbeistrampeln, werden aufgehalten. Auch für sie gilt hier: FFP2-Maske auf!
Wenn die Regierung sagt, es muss sein, dann halten wir uns daran. Wir sind keine Ärzte. Es ist aber nicht nachvollziehbar, dass auch Spaziergänger mit Abstand Maske tragen müssen.
Mario, IT-Techniker (56) und Carla, Energetikerin (41)
Ein Umstand, den die wenigsten Wiener vor Ort verstehen. „Wir sind im Freien. Das ist doch besser, als man verzieht sich in eine Wohnung“, sagt eine Passantin. Durch die neu verordnete Maskenpflicht würde man noch mehr Menschen in private Innenräume drängen.
Wenn es das Risiko minimiert, dann setze ich die Maske gerne auf. Es ist sowieso immer zu voll am Donaukanal.
Adis Okicic, arbeitsuchend (24)
Doch nicht alle sehen das so: „Ich bin für die Maskenpflicht im Freien“, meint ein Anrainer. „Nur so kriegen wir die Pandemie in den Griff.“ Hoffentlich ist das nicht nur ein frommer Osterwunsch.
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