Schlappe für Apple vor einem Gericht in den USA: Im Streit um zu kurze und brüchige Display-Kabel bei älteren MacBook Pros hat sich ein Richter jetzt auf die Seite der klagenden Nutzer geschlagen und dem kalifornischen Konzern vorgeworfen, wissentlich defekte Geräte verkauft zu haben. Apple weist dies zurück.
Die im Mai des Vorjahres in Kalifornien eingereichte Sammelklage befasst sich mit dem sogenannten Stagelight-Problem, welches bei einigen MacBook Pros von 2016 durch ein zu kurzes und brüchiges Flachbandkabel ausgelöst wurde und schließlich zum Ausfall des Displays führen konnte. Apple hatte daraufhin ein kostenloses Reparaturprogramm aufgelegt, allerdings nur für die 13-Zoll- und nicht die 15-Zoll-Variante. Mehrere betroffene Nutzer rund um den Kläger Mahan Taleshpour fordern daher eine entsprechende Ausweitung des Reparaturprogrammes, da sich das Problem nur durch einen kompletten Displaytausch beheben ließe, der laut Anklage rund 850 Dollar kosten würde.
Mit dem jüngsten Richterspruch feiern die Kläger nun einen Teilerfolg: Der zuständige Richter Edward Davila befand laut macrumors.com, dass Apple angesichts „intensiver Tests“ vor dem Verkauf und „umfangreicher Kundenbeschwerden“ vom Defekt gewusst haben muss und somit wissentlich fehlerhafte Geräte verkaufte. Einen weiteren Beleg für Apples Kenntnis des Problems sah das Gericht darin, dass der Konzern erste Beschwerden betroffener Nutzer in seinem Support-Forum gelöscht hatte. Entsprechend werde das Verfahren fortgesetzt.
Apple wies die Vorwürfe zurück. Talehspour habe sein MacBook Pro im Jahr 2017 gekauft und es mehr als drei Jahre lang benutzt, bevor der Fehler aufgetreten sei. Derartige Langzeitfehler könnten Tests vor dem Verkauf nicht zeigen, so der kalifornische Konzern.
Ab der 2018er-Version des MacBook Pro hat Apple dem Bericht nach ein längeres und stärkeres Displaykabel verwendet, das die Wahrscheinlichkeit von Abnutzung und Verschleiß verringert.
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