Abhängig von Impfungen

Ungarn überlegt Öffnungen nach Ostern

Ausland
02.04.2021 10:45

Sollten kurz nach dem Osterfest ausreichend Menschen in Ungarn gegen das Coronavirus geimpft sein, könnten wieder erste Lockerungen folgen, kündigte Ministerpräsident Viktor Orban an. Bis dahin rief der Premier allerdings zur Vorsicht auf - alle fünf Minuten verstirbt in Ungarn aktuell ein Mensch mit oder an Corona.

Der ungarische Premier Viktor Orban hat am Freitag seine Landsleute im Staatsrundfunk aufgefordert, die Pandemie-Einschränkungen strengstens einzuhalten. Ansonsten könnte das nach Ostern schwere Folgen haben. In den vergangenen 24 Stunden starben mehr als 260 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus, mehr als 9000 Neuinfizierte wurden registriert.

Ungarn setzt mittels einer Notfallzulassung auf die in der EU noch nicht zugelassenen Impfstoffe von Sinopharm aus China sowie „Sputnik V“ aus Russland. (Bild: AP/MTI/Noemi Bruzak)
Ungarn setzt mittels einer Notfallzulassung auf die in der EU noch nicht zugelassenen Impfstoffe von Sinopharm aus China sowie „Sputnik V“ aus Russland.

Meilenstein von 2,5 Millionen Impfungen
Bisher wurden 2,2 Millionen Menschen geimpft, 836.000 erhielten bereits die zweite Immunisierung. Wenn deren Zahl nach Ostern 2,5 Millionen erreicht, könnten Lockerungen erfolgen, etwa im Handel und im Dienstleistungssektor. Der 13. April könne der Tag mit mehr als drei Millionen Geimpften sein, nach dem weitere Schritte der Öffnung erfolgen könnten. Schulen und Kindergärten sollen am 19. April öffnen.

Bald auch Jüngere geimpft?
Das Virus könne nicht mittels Einschränkungen gebremst werden, sondern nur durch Impfungen, betonte Orban. Österreich, Deutschland oder Frankreich täten jedoch gut daran, strenge Maßnahmen einzuführen, da sie nicht über ausreichend Serum verfügen würden. Da sich in Ungarn nur 3,7 der rund 9,8 Millionen Bürger für eine Impfung registrierten, könnte das Land bald über überschüssige Vakzine verfügen.

Obwohl die Situation um das Coronavirus nach wie vor angespannt ist, hofft Orban auf baldige Lockerungen. (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Obwohl die Situation um das Coronavirus nach wie vor angespannt ist, hofft Orban auf baldige Lockerungen.

Deswegen wurde laut Orban der Krisenstab beauftragt, die mögliche Immunisierung der 16- bis 18-Jährigen zu überprüfen. Die Impfbereitschaft könnte erhöht werden, wenn Bürger im Besitz eines Impfpasses Vorteile genießen würden, etwa hinsichtlich Hotels oder kultureller Dienstleistungen.

Alle fünf Minuten ein Corona-Toter
Die ungarische Ärztekammer erinnerte in einer Aussendung am Donnerstag daran, dass in Ungarn alle fünf Minuten ein Mensch im Zusammenhang mit Covid-19 stirbt. Damit werden die Ungarn aufgefordert, zu Ostern zu Hause zu bleiben. Der Virus wüte nach wie vor, auf Zusammenkünfte solle verzichtet werden.

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