Er wolle sich „bei allen Müttern entschuldigen“, sagt Ronaldo, der „echte“, der „Sports Illustrated“. Wofür? Für seine „schreckliche“ Frisur, mit der er in der Endphase der WM 2002 für Furore sorgte. Unzählige Buben weltweit hatten damals folgerichtig ihre Mütter gequält, sich den gleichen Haarschnitt zulegen zu dürfen. Dabei steckt hinter der, sagen wir, gewöhnungsbedürftigen Ronaldo-Wies‘n von damals nicht mehr als ein Journalisten-Ablenkungsmanöver.
Auf dem Weg zum fünften WM-Titel für Brasilien hatte Ronaldo vor dem Halbfinale mit körperlichen Problemen zu kämpfen, das Bein zwickte. Weil er nicht wollte, dass das zum medialen Thema wurde, brauchte Ronaldo eine Nebelgranate. Und die warf er in Form der neuen Frisur. Zwei Drittel des Kopfes praktisch kahlrasiert, ein Drittel mit einem „Dreieck“ bedeckt - als Ronaldo so erstmals in der Öffentlichkeit auftrat, hatten die Journalisten genau ein Thema: seine neue Frisur. Das lädierte Bein? Völlig vergessen.
„Fürchterlich, rasier‘ den weg!“
Heute sagt Roanldo der „Sports Illustrated“: „Ich entschuldige mich bei allen Müttern, die damals zusehen mussten, wie ihre Kinder sich dieselbe Friseur machen ließen.“ Ronaldo selbst fand sie übrigens „schrecklich“, wohl ebenso wie die angesprochenen Mütter - und übrigens auch seine Teamkollegen. Deren Reaktion, als ihr Star-Stürmer erstmals mit dem neuen Kopfschmuck beim Training aufkreuzte: „Der ist fürchterlich, rasier‘ den Weg!“
Entscheidende Tor zum WM-Titel
Auf seine sportliche Performance hatte der neue Haarschnitt übrigens keine, oder wenn, nur positive Auswirkungen. Ausgestattet mit dem Dreieck am Kopf, erzielte er im Halbfinale gegen die Türkei das Goldtor zum 1:0-Sieg. Und im Finale schließlich ließ er es zweimal klingeln, nicht zuletzt dank eines Patzers von Germanen-Titan Oliver Kahn, und ballerte Brasilien zum fünften und bislang letzten WM-Titel. Da war dann auch die schreckliche Frisur egal.
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