„Ich sag nicht, ich singe viel, viel lieber!“ Der beliebte Schauspieler Heinz Zuber begeisterte Generationen von Kindern als Clown Enrico im ORF. Am 7. April darf nun auch ihm ein Ständchen gesungen werden - denn da feiert er seinen 80. Geburtstag.
„Ich bin der Clown, es nutzt alles nichts.“ Heinz Zuber hat sich mit Clown Enrico und der prägenden Rolle seines Lebens arrangiert und diese voll und ganz angenommen, wie er im aktuellen Interview mit dem „Oberösterreichischen Volksblatt“ unterstreicht. Am 7. April feiert der Mann hinter der Schminke und dem legendären Satz „Ich gehe, aber ich komme wieder“ seinen 80. Geburtstag. Dabei kann er auf eine Karriere zurückblicken, die ihn auch ans Burgtheater führte.
36 Jahre Kinderfernsehen
Mehr als 4000 Mal trat Heinz Zuber mit Blümchenhut, Clownnase und kariertem Mantel vor die Kamera und begeisterte damit Generationen österreichischer Kinder. 36 Jahre war er beim Kinderfernsehen im ORF, gestaltete Sendungen wie „Das kleine Haus“ oder „Am Dam Des“ mit. 28 Jahre spielte sich Zuber, der selbst keine Kinder hat, als Enrico in die Herzen der kleinen Fernsehzuschauer. Der Clown schaffte es auch auf die Bühne, die Produktion „Enrico und seine Tiere“ war jahrelang ausverkauft.
Nicht bloß als Clown aktiv
Und doch war der gebürtige Süddeutsche nicht nur im ORF, sondern auch auf zahlreichen Wiener Bühnen zu erleben. Von 1972 bis 2003 war er festes Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater, sein erstes Engagement am Haus verzeichnete er schon 1969 als Robin in „Die lustigen Weiber von Windsor“. Zu seinen Bühnen- und TV-Partnern zählten in den Folgejahren Größen wie Paula Wessely und Helmut Qualtinger.
Auch in mehreren Musiktheaterproduktionen versuchte sich Zuber, tanzte etwa als Herr von Unruh in „Die Schöne und das Biest“ über die Bühne und spielte die Hauptrolle im Kindermusical „Vom dicken Schwein, das dünn werden wollte“. Auch nach dem Erreichen des offiziellen Ruhestandsalters gastierte Zuber noch lange auf der Bühne, bezeichnet sich selbst aber mittlerweile als Pensionist. Vor fünf Jahren hielt er mit der Autobiografie „Soll ich sagen? Erinnerungen“ Rückschau auf ein bewegtes Leben.
„Hätte gerne mehr ernsthafte Rollen gespielt“
Dies begann am 7. April 1941 im deutschen Lörrach. Aufgewachsen ist Zuber dann in der Kleinstadt Weil am Rhein, bevor er mit 18 Jahren, nach einer Lehre als Speditions- und Reedereikaufmann, nach Paris ging, fest entschlossen Schauspieler zu werden. Er besuchte eine Pantomimenschule und nahm Schauspielunterricht. Um Geld zu verdienen, malte er Karikaturen am Montmartre. Nach drei Jahren kam er schließlich nach Wien, wo er das Max-Reinhardt-Seminar besuchte.
„Ich hätte gerne viel mehr ernsthafte Rollen gespielt“, meint Zuber nun zwar im Rückblick. Und doch hat er seinen Frieden damit gemacht, dass die Rolle des Enrico sein sonstiges Engagement ein wenig in den Schatten gestellt hat. Denn eine Karriere als Österreichs berühmtester Clown, von dem es ein Kostüm gar ins Theatermuseum geschafft hat, ist wohl auch keine kleine Lebensleistung.
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