Nachdem Wien neue Höchststände bei den Corona-Intensivpatienten gemeldet hatte, ist nun auch in Niederösterreich eine bedenkliche Anzahl erreicht worden. In Niederösterreichs Spitälern sind am Ostermontag 123 Corona-Patienten auf Intensivstationen betreut worden. Dieser Wert stellt den bisherigen Höchststand dar. „Die Situation ist denkbar ernst und sie ist beunruhigend“, sagte Bernhard Jany von der Landesgesundheitsagentur am Montagabend. Mit einem weiteren Anstieg wird gerechnet.
Jany sprach von stetigen Zuwächsen in einem kleinen einstelligen Bereich. „Tagtäglich kommen neue Menschen auf die Intensivstation“, sagte er gegenüber dem ORF. Die Zahl der aufgrund von Covid-19 intensivmedizinisch betreuten Personen überstieg im Bundesland auch bereits die der Patienten in sonstiger intensivmedizinischer Behandlung. Alle anderen Ursachen übergreifend wurden 120 Betroffene registriert.
Bisherige Höchstwerte übertroffen
Übertroffen wurden mit 123 Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen die Höchstwerte aus den bisherigen beiden Corona-Wellen. Diese lauteten 57 (8. April 2020) und 115 (26. November 2020). In ganz Österreich befinden sich derzeit 2312 Menschen in Spitälern zur Behandlung, 564 von ihnen in intensivmedizinischer Betreuung.
Auch Sieben-Tage-Inzidenz kritisch
Auf hohem Niveau ist in zahlreichen niederösterreichischen Regionen auch die Sieben-Tage-Inzidenz. Die Bezirke Scheibbs (502,2) und Melk (487,3) übertrafen am Ostermontag zum bereits vierten Mal in Serie die kritische Marke von 400. Beim Bezirk Scheibbs war dies binnen elf Tagen zehnmal der Fall.
Hauchdünn an der 400er-Marke kratzte der Bezirk Amstetten mit 399,9. Über 300 rangierten laut dem Dashboard der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit auch Wiener Neustadt (349,2), die Bezirke Wiener Neustadt-Land (319,3), Gmünd (311,9), Baden (306,0) und die Statutarstadt Waidhofen an der Ybbs (303,0). Der Bezirk Neunkirchen, wo so wie in Wiener Neustadt und dem Bezirk Wiener Neustadt-Land Ausreisekontrollen stattfinden, hält bei 268,7.
Weitere Fälle von Südafrika-Mutation
Verzeichnet wurden in Niederösterreich am Osterwochenende auch sechs weitere Fälle der südafrikanischen Corona-Mutation. Drei der Betroffenen stammen nach Angaben aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) aus dem Bezirk Baden, zwei aus dem Bezirk Waidhofen an der Thaya und eine Person aus dem Bezirk Zwettl. Die Zahl der nachweislich mit der Variante B.1.351 Infizierten stieg damit auf 55.
Cluster bei Elektrohersteller
Der größte Cluster in Niederösterreich ist derzeit nach Angaben aus dem Büro der Gesundheitslandesrätin der um einen Elektronikkomponentenhersteller aus dem Bezirk Scheibbs. Hier wurden 29 Fälle gezählt. Jeweils 26 aktive Infektionen gab es in einem Pflegeheim im Bezirk St. Pölten sowie im Umfeld einer Produktionsfirma im Bezirk Wiener Neustadt.
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