Die „Osterruhe“ in den östlichen Bundesländern wird - wie krone.at bereits vorab meldete - fix verlängert. Nach ausführlichen Beratungen mit Experten, den Bundesländern und den Vertretern der Parlamentsparteien wurde der Lockdown vorerst bis 18. April ausgedehnt. Die Regierung setzt weiterhin auf regionale Maßnahmen. Diese seien ein „Erfolgsmodell“, betonte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Dienstag bei der Präsentation der Ergebnisse.
Die Corona-Zahlen waren zuletzt österreichweit nach oben gegangen, auch im Westen - weil sich die britische Virus-Mutation mittlerweile dort ebenfalls breitmacht. Die Ampel-Kommission hat vergangene Woche wieder ganz Österreich auf „Rot“ gesetzt, auch Vorarlberg.
Deutschland „verharrt“ im Lockdown
Doch trotz der hohen Ansteckungszahlen sind laut dem Kanzler die Intensivpatientenzahlen in den westlichen und südlichen Bundesländern nicht so dramatisch wie im Osten. Daher komme es nicht zu weiteren Verschärfungen. Das intensive Testen gepaart mit den regionalen Maßnahmen und den Ausreisetests bei Erreichen einer bestimmten Sieben-Tage-Inzidenz hätten dazu geführt, dass im Gegensatz zu Deutschland, das „weiterhin im Lockdown“ verharrt, Lockerungen ermöglicht worden seien.
Öffnungen im Mai angepeilt: „Näheres in 14 Tagen“
Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) sieht eine bereits am Wochenende angedeutete Lockerung ab Mai für „realistisch“. Das hänge aber natürlich von den Infektionszahlen ab. Ziel sei es jetzt, in 14 Tagen „Näheres bekannt zu geben“, wie es im Mai weitergehen werde, so Kogler, der den erkrankten Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) bei der Pressekonferenz vertrat.
Kurz: Österreich beim Impfen auf Platz 10 in der EU
Kurz brachte auch neue Zahlen über den Impffortschritt in Österreich in Spiel: Von den rund 7,5 Millionen Impfberechtigten würden sich demnach rund fünf Millionen für eine Immunisierung interessieren. Aus dieser Gruppe sei bereits jeder Fünfte geimpft. Beim Impffortschritt befinde sich Österreich unter den zehn schnellsten Ländern der EU. Mittlerweile sei auch seine 92-jährige Großmutter „Gott sei Dank“ geimpft worden, und sein Vater hätte auch schon einen Impftermin für Mitte April bekommen, zeigte sich Kurz durchaus zufrieden.
Oswald Wagner, Vizerektor der Medizinischen Universität Wien, der zum beratenden Expertenteam gehört, gab sich über die Verlängerung des Lockdowns zufrieden. Denn seine Kollegen und auch er hätten dafür plädiert. Gleichzeitig brachte er seine Hoffnung zum Ausdruck, dass das Impfen beschleunigt wird. Wie Kogler hatte auch er einen Appell an die Österreicher parat: „Bitte verwenden Sie eine FFP2-Maske, wann immer Sie auch können.“
Kommt bald „Sputnik V“ nach Österreich?
Mit einer weiteren Erfolgsmeldung konnte der Kanzler aufwarten: Die Vertragsverhandlungen über Lieferungen des russischen Impfstoffs „Sputnik V“ befinden sich „in den letzten Zügen“. Ob Österreich den Impfstoff früher als die EU zulassen könnte, ließ Kurz offen. Das hänge von der Dauer der entsprechenden Prüfung ab und von den Gründen dafür. Er habe das Gefühl, dass „von manchen geopolitisch agiert wird“. Dies hält er in Gesundheitsfragen wie der aktuellen nicht für angebracht.
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