Demo in Liechtenstein

Fürst beleidigt: Verfahren gegen Corona-Kritikerin

Steiermark
07.04.2021 06:15

Und wieder einmal sorgt die steirische Corona-Kritikerin und ehemalige Ärztin am Universitätsklinikum Graz, Konstantina Rösch, für Aufsehen: Bei einer Demo in Vaduz in Liechtenstein zog sie über den Fürsten und die Regierung her - und bekam wegen Fürsten-Beleidigung Probleme. Mittlerweile wurde das Verfahren wieder eingestellt.

Es war bereits am 7. März, als Konstantina Rösch auf einer Corona-Demo in Vaduz, der Hauptstadt des Fürstentums Liechtenstein, ihren großen Auftritt hatte: Vor dem Regierungsgebäude schwang sie ihre üblichen Reden, wonach Corona keine Gefahr und Schutzmasken unnötig seien.

Dann holte sie zum verbalen Schlag gegen die Politik aus, wie ein Video auf YouTube zeigt: Die Regierung sei „ein korrupter Haufen“, die Fürsten-Familie bezeichnete sie als „das wahre Gesindel, das am Berg haust, demokratisch pseudo-legitimiert“. Den Fürsten Hans-Adam II. nannte die Grazerin „den halblustigen Adam“. Die Amtsgeschäfte des Monarchen als Staatsoberhaupt führt allerdings schon seit 2004 sein Sohn, Erbprinz Alois.

Im Schloss Vaduz residieren die Liechtensteinischen „Royals“ rund um Fürst Hans-Adam II. (Bild: Mathis Fotografie)
Im Schloss Vaduz residieren die Liechtensteinischen „Royals“ rund um Fürst Hans-Adam II.

Staatsanwaltschaft schaltete sich ein
Was die Medizinerin vermutlich nicht wusste: Wer in Liechtenstein jemanden öffentlich beleidigt, dem drohen bis zu drei Monate Freiheitsstrafe. Das gilt auch, „wenn sie (die Beleidigungen, Anm.) gegen den Landtag, die Regierung oder eine andere öffentliche Behörde gerichtet sind“, heißt es im Strafgesetzbuch des kleinen Fürstentums.

Der leitende Staatsanwalt Robert Wallner sagte im „Liechtensteiner Volksblatt“: „Es besteht der Verdacht der öffentlichen Beleidigung SD (seiner Durchlaucht, Anm.) des Landesfürsten und der Regierung.“

Verfahren wieder eingestellt
So wurde ein Verfahren gegen Rösch eröffnet, am vergangenen Samstag jedoch wieder eingestellt. Damit es weiterverfolgt werden kann, müssten nämlich die beleidigten Personen eine Ermächtigung erteilen. „Sowohl das Fürstenhaus als auch Regierungschef Daniel Risch haben mir mitgeteilt, dass sie von der Erteilung der Ermächtigung absehen. Daher wurde das Verfahren eingestellt“, so der Staatsanwalt im „Volksblatt“.

Rösch selbst sagt dazu übrigens: „Alles Lügen.“

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