Es ist noch nicht lang her, dass die Tiroler Gebietskrankenkasse mit der Forderung nach Anstellungspflicht die Tiroler Notärzte schwer in Bedrängnis gebracht hat. Nach wochenlangem Ringen wurde nun die Lösung in einer Arbeitsgemeinschaft Land/TGKK gefunden. "Diese deckt die jährlichen Mehrkosten von zwei Millionen Euro pro Jahr zu jeweils 50 Prozent ab", berichtet Thomas Fluckinger, Chefarzt und Vizepräsident des Tiroler Roten Kreuzes.
Jetzt im Visier: Die 4.500 Freiwilligen in Tirol, oder besser gesagt, die 6-Euro-Essensgutscheine, die sie für eine 12-Stunden-Schicht (!) erhalten. "Dies sei ein Sachbezug und unterliege der Versicherungspflicht, argumentiert die Kasse. Für uns ist das unter der Grenze zum guten Geschmack. Das ist Mundraub!", schäumt Fluckinger.
"Die Politik ist gefordert"
"Die 4.500 Freiwilligen leisten jedes Jahr 890.000 Stunden im Wert von fast 15 Millionen Euro. Das Land zeichnet sie mit Ehrennadeln aus. Und die Krankenkasse gönnt ihnen keine warme Mahlzeit!"
Laut Fluckinger sei mit Nachzahlungen von bis zu 130.000 Euro jährlich zu rechnen, falls sich die TGKK mit ihrer Ansicht durchsetzt. Geld, das erst wieder die Arbeitsgemeinschaft aufzubringen hätte. "Die Politik ist gefordert, diesem Treiben ein Ende zu bereiten. Der Bogen darf nicht überspannt werden!"
von Philipp Neuner, Tiroler Krone
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