Jüngere anfälliger
Jeder Zehnte stimmt Verschwörungsmythen stark zu
In einer Umfrage der Universität Basel haben zehn Prozent der Befragten mindestens einer Corona-Verschwörungsaussage stark zugestimmt. Den größten Anklang fanden Aussagen, die nahelegten, dass das Virus menschengemacht oder die offizielle Erklärung zur Ursache des Virus anzuzweifeln sei, teilte die Hochschule am Mittwoch mit. Jüngere und Gestresstere sind laut Studie anfälliger für Verschwörungstheorien.
Die Corona-Pandemie hat Verschwörungstheorien hervorgebracht, die sich übers Internet rasend schnell verbreiten. Tatsächlich zeigt die Geschichte, dass Verschwörungstheorien oft in Krisenzeiten gedeihen.
Online-Umfrage mit 1600 Teilnehmern
Die Basler Psychologinnen Sarah Kuhn und Thea Zander-Schellenberg untersuchten nun in einer Online-Umfrage, wie stark Menschen Coronavirus-Verschwörungstheorien zustimmen. Von den Ergebnissen der Studie, an der 1600 Personen teilnahmen, berichten sie im Fachmagazin „Psychological Medicine“.
„Coronavirus ist eine Biowaffe“
Zu den präsentierten Verschwörungstheorien gehörten Aussagen wie: „Das Coronavirus ist eine Biowaffe, die von China entwickelt wurde, um den Westen zu zerstören“, „Antikörpertests sind ein Komplott, um unsere DNA zu sammeln“ oder: „Der tatsächliche Grund für den Lockdown liegt darin, eine Massenüberwachung durchzusetzen“.
Demnach stimmten durchschnittlich knapp zehn Prozent der Befragten mindestens einer Verschwörungsaussage zu, 20 Prozent wenig oder mäßig und etwa 70 Prozent gar nicht. Die Psychologen ermittelten ebenfalls die psychologische Befindlichkeit der Befragten sowie deren Alter, Geschlecht und politische Einstellung.
Zustimmende jünger und gestresster
So zeigte sich, dass die den Verschwörungstheorien zustimmenden Menschen im Durchschnitt jünger und gestresster waren sowie über Paranoia-ähnliche Erfahrungen berichteten. Sie wiesen außerdem eine politisch extremere Haltung und ein geringeres Bildungsniveau auf.
Allerdings fanden die Forschenden, dass einige Personen, die den Verschwörungstheorien zustimmten, sogar weniger Denkverzerrungen aufwiesen als die andere Gruppe.
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