In den vergangenen Nächten ist die Temperatur unter null Grad gefallen. Die kurzfristige Rückkehr des Winters macht vor allem Obstbauern große Sorge. Einige Bäume blühen noch, bei anderen sind schon die ganz kleinen Früchte zu sehen. Mit Räucheröfen versucht man in St. Andrä am Zicksee und Kittsee der Kälte Herr zu werden.
Durchwachte Nächte gibt es für viele Obst-, vor allem Marillenbauern im Burgenland. Wenn es möglich ist, wird mit Räucheröfen oder Räucherkerzen versucht, eine „Wärmeglocke“ über die Plantagen zu legen. Das funktioniert bei Spalieranlagen und wenn kein Wind geht recht gut. Bei alten Anlagen eher weniger, weiß die Obfrau des Vereins Kittseer Marille Maria Bezenek-Salvamoser.
„Wir haben in unseren Plantagen lauter alte Bäume, die zwischen 60 und 70 Jahre alt sind“, erzählt sie. „Bei unserer Streuobstanlage, bei der die Bäume nicht in Reih und Glied stehen und doch schon sehr hoch sind, ist es schwierig, etwas gegen die Kälte zu tun. Wir hoffen einfach, dass es nicht zu frostig wird. Ein bisschen was halten sie schon aus.“ Im Burgenland haben über 100 Betriebe gut 100 Hektar Marillenbäume. Das entspricht ca. zehn Prozent von Österreich.
2020 Komplettausfall der Ernte
Im Vorjahr gab es fast einen Komplettausfall der Marillenernte, weil die Bäume schon so früh geblüht haben und es einige Tage richtig kalt gewesen ist. „Das hoffen wir natürlich für heuer nicht“, sind sich alle Obstbauern einig.
In St. Andrä am Zicksee in der Marillenplantage von Vera und Albert Leeb wurde die vergangenen Nächte geräuchert. Für die Leebs hat sich die Anschaffung der Räucheröfen also ausgezahlt.
Es wird knapp, aber bis jetzt konnten wir unsere Marillen noch vor dem Frost retten.
Albert Leeb, Obstbauer aus St. Andrä am Zicksee
Letzte Frostnacht
Glaubt man den Wetterprognosen, war heute Nacht die letzte „Frostnacht“. Gibt es jetzt keinen Temperatursturz mehr oder hagelt es, kann man sich Mitte Juli auf gute burgenländische Marillen freuen.
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