Schockierender Vorfall in einer Grazer Volksschule: Ein Neunjähriger wurde im Unterricht von drei Mitschülern geschlagen und bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt. Ein traumatisches Erlebnis für die gesamte Klasse. Die Eltern werfen der Schulleitung ein systematisches Wegschauen vor. Nun ermittelt die Polizei.
Es ist schlicht unfassbar, was sich da Ende März in der dritten Klasse einer Grazer Volksschule abgespielt haben soll: In der zweiten Stunde, während des Sachunterrichts, schlugen drei Buben wie wild auf einen Mitschüler ein und würgten ihn bis zur Bewusstlosigkeit. Die Lehrerin konnte den „Haupttäter“ bändigen - mutige Mitschüler zerrten die anderen beiden vom Opfer weg. „Ich wurde erst am Nachmittag über diesen Vorfall informiert. Mein Sohn hatte Todesangst und ich konnte nicht für ihn da sein“, schüttelt die entsetzte Mutter des malträtierten Neunjährigen den Kopf.
Mein Sohn hatte Todesangst und ich konnte nicht für ihn da sein.
Die Mutter des Opfers
„Anführer“ sorgte im Vorjahr für Polizeieinsatz
Es war nicht der erste Vorfall mit dem „Anführer“ des Buben-Trios. Der Neunjährige mit Migrationshintergrund löste bereits im Vorjahr einen Rettungs- und Polizeieinsatz aus, spricht immer wieder davon, sich oder andere umzubringen, und drohte sogar, die Schule in die Luft zu sprengen. Echte Konsequenzen seitens der Direktorin (sie wollte sich auf „Krone“-Anfrage nicht zu dem Fall äußern) hat es nie wirklich gegeben.
Die Mutter des Opfers hat sich nach der Attacke auf ihren Sohn selbst und zum wiederholten Male an die Bildungsdirektion gewandt. „Mir geht es jetzt nicht um Schuldzuweisungen, sondern darum, dass uns endlich geholfen wird. Nicht nur mein Sohn hat Angst davor, in die Schule zu gehen.“
Mir geht es jetzt nicht um Schuldzuweisungen, sondern darum, dass uns endlich geholfen wird.
Die Mutter des Opfers
„Laufend Schritte gesetzt“
Bei der Bildungsdirektion verweist man darauf, dass seitens der Direktion laufend entsprechende Schritte gesetzt worden seien. „Dazu zählen etwa der Einsatz eines Beratungslehrers und schulpsychologisches Personal.“ Nun habe man einen „intensiven Begleitungsprozess veranlasst, der ein gewalt- und angstfreies Klassenklima sicherstellen soll“. Über die Vorgehensweise der Schule im konkreten Anlassfall laufen noch Erhebungen.
Auch die Polizei ermittelt inzwischen. Die Buben wurden übrigens suspendiert - der Anführer bis 23. April, die anderen sind ab Montag (12. April) wieder in der Schule.
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