Balkon-Tragödie in OÖ

Todessturz: Bei Mitverschulden droht ein Jahr Haft

Oberösterreich
08.04.2021 08:00

Warum ist der mit drei Frauen und dem vierjährigen Sebastian belastete Balkon am Ostermontag im oberösterreichischen Lenzing nach unten gekippt? Nach dem Todessturz von Michaela B. (55) steht diese Frage im Mittelpunkt der Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft. Sollte ein Mitverschulden vorliegen, droht bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe.

Es soll der Schwiegersohn (29) gewesen sein, der vor nicht allzu langer Zeit zwei Stützen des Balkons entfernt hatte. Angeblich, weil der Vorbesitzer ihm glaubhaft erklärt hatte, dass diese bloß Zierde seien. Im Zuge einer Fassadensanierung und der Errichtung eines Anbaus dürften die Stützen im Weg gewesen sein, sodass sie kurzerhand beseitigt wurden. Die Staatsanwaltschaft Wels ermittelt gegen den 29-Jährigen nun wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Noch ist aber unklar, ob die Entfernung der Stützen für den Balkonabbruch verantwortlich war.

(Bild: APA/FOTOKERSCHI.AT/WERNER KERSCHBAUM)

Gutachten in Auftrag
„Wir haben einen Sachverständigen beauftragt, der dazu ein Gutachten erstellen soll“, sagt Behördensprecher Christoph Weber. Mit dem Ergebnis sei spätestens in drei Monaten zu rechnen: „Dann fällt die Entscheidung, ob Anklage erhoben wird oder nicht.“ Bei einer Verurteilung drohe im schlimmsten Fall bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe.

Bürgermeister Rudolf Vogtenhuber aus Lenzing (Bild: FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR)
Bürgermeister Rudolf Vogtenhuber aus Lenzing
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Das ist ein ganz trauriger Fall, der uns alle komplett geschockt hat.

Stadtchef Rudolf Vogtenhuber


Bürgermeister Rudolf Vogtenhuber will die Familie seiner verstorbenen Mitarbeiterin - sie war jahrelang als Reinigungskraft im Gemeindeamt Lenzing tätig - nun nach Kräften unterstützen.

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