Staatsmeister Florian Nüßle hat bei der Snooker Weltmeisterschaft in Sheffield mit einem 6-2 Erstrundensieg über den englischen Profi Ben Hancorn österreichische Sportgeschichte geschrieben. Der 19-jährige, in Salzburg ausgebildete Steirer, der bei seinen zwei bisherigen WM-Anläufen jeweils in der ersten Runde gescheitert war, sorgte mit seinem Erfolg für den allerersten Sieg für Rot-Weiss-Rot bei einer Snooker Weltmeisterschaft.
"Ich war das ganze Match hindurch nervös, habe gezittert und habe die innere körperliche Anspannung nie wirklich ganz ablegen können. Er ist ein sehr erfahrener Spieler und es war klar, dass er mir bis zum Ende des Matches keinen Zentimeter Raum geben wird. Bei unserem Q-School Match im Vorjahr (Anm. Nüßle musste sich Hancorn mit 2-4 geschlagen geben) hat er über weite Strecken das Match kontrolliert. Heute ist es mir gelungen den Spieß umdrehen und das macht mich wirklich stolz und auch sehr zufrieden mit meiner Leistung" freute sich Nüßle, der eines seiner Hauptziele bereits abhaken kann.
Erleichtert wie noch nie
"Ich wollte hier zumindest die erste Runde überstehen. Jetzt, wo ich das geschafft habe, bin ich bin so erleichtert wie noch nie in meinem Leben. Alles was jetzt noch kommt, ist ein Bonus." In seinem Zweirundenmatch trifft Nüßle am Samstag um 09:30 Ortszeit erstmals auf die aktuelle Nummer 50 der WST-Weltranliste, Mark King. "Ich habe 2015 bei meinen ersten Vienna Snooker Open gemeinsam mit ihm trainiert. Weil ich mit meinen 13 Jahren so schüchtern war hat ihn damals meine Mutter gefragt, ob er gegen mich ein paar Framers spielen würde und er hat zugesagt" erinnert sich Nüßle zurück und freut sich bereits auf das Duell. Sollte Nüßle auch die Hürde Mark King nehmen, würde in der dritten Qualifikationsrunde am Montag der Belgier Luca Brecel der nächste Gegner sein.
Vier Qualifikationsrunden bis ins „Theatre of Dreams“
Der Qualifikationsmodus sieht vor, dass den besten Snooker-Amateuren der Welt in Runde 1 ein Profi ab Platz 81 der Weltrangliste zugelost wird. Im zweiten Durchgang greifen dann die im Ranking zwischen Platz 49 und 80 klassierten Spieler ins Geschehen ein, gefolgt von den Spielern zwischen Platz 17 und 48 in Runde 3. Die 32 Gewinner der dritten Qualifikationsrunde spielen dann im direkten Duell um den Einzug in die Endrunde, wo im berühmten „Crucible Theatre“, dem „Theatre of Dreams“ für jeden Snookerspieler, das Duell mit einem der gesetzten Top 16-Spieler der Weltrangliste wartet.
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