Säbelrasseln
Russland verlegt Kriegsschiffe ins Schwarze Meer
Die Panzer rollen bereits, jetzt verlegt Russland auch mehrere Artillerie- und Landungsschiffe vom Kaspischen ins Schwarze Meer, an dem unter anderem die Ukraine liegt. Zur Teilnahme an Übungen, so die offizielle Begründung des Kremls. Die Regierung in Kiew wirft Moskau vor, seit Wochen Truppen an der Grenze zur Ukraine zu verstärken. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte Kremlchef Wladimir Putin zur Deeskalation auf.
In den vergangenen Tagen wuchs nach Berichten über russische und ukrainische Truppenaufmärsche entlang des Konfliktgebiets und wegen Verstößen gegen eine Waffenruhe international die Sorge, dass der Konflikt erneut eskalieren könnte.
Separatisten sollen Angriffe auf die ukrainische Armee an der Demarkationslinie verstärkt haben. Russland unterstützt diese Milizen militärisch. Westliche Staaten und die NATO haben sich besorgt über die Entwicklung geäußert. Russlands Schwarzmeerflotte hat ihren Hauptstützpunkt auf der Halbinsel Krim, die das Land 2014 von der Ukraine annektierte.
Merkel telefonierte mit Putin
Deutschlands Kanzlerin Merkel forderte in einem Telefonat mit Putin einen Abbau der verstärkten russischen Militärpräsenz im Umfeld der Ostukraine. Ziel sei laut Berlin eine Deeskalation der Lage. Der Kreml erklärte, Merkel und Putin hätten die Konfliktparteien zur Zurückhaltung aufgerufen. Russischen Angaben zufolge zeigten sich Merkel und Putin besorgt über die Lage in der Ostukraine.
Putin sprach nach Kreml-Angaben von „provokativen Handlungen“ der Ukraine, die in jüngster Zeit die Situation entlang der Front verschärft hätten. Die Regierung in Kiew müsse die zuvor getroffenen Vereinbarungen „strikt einhalten“. Dazu gehören ein direkter Dialog mit den Separatisten in den Gebieten Luhansk und Donezk und ein Autonomiestatus für die Region. Beides wird jedoch von der ukrainischen Seite abgelehnt.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte einen Besuch im Osten der Ukraine an, um sich vor Ort ein Bild der Lage zu machen. Er plant laut Präsidentenbüro, zu Stellungen zu fahren, wo der Waffenstillstand „in den vergangenen Tagen systematisch verletzt wurde“. So wolle er „den Kampfgeist“ der Armee stärken. Selenskyj schrieb auf Twitter, er wolle am Ort der „Eskalation“ mit den Soldaten sein.
Seit Jahresbeginn bereits 25 ukrainische Armeeangehörige getötet
Am Donnerstagmorgen war ein weiterer ukrainischer Soldat bei einem Beschuss durch pro-russische Kämpfer getötet worden, wie die Armee mitteilte. Damit stieg die Zahl der seit Jahresbeginn getöteten Armeeangehörigen auf 25. Seit Mitte Februar gibt es wieder verstärkt Kämpfe zwischen den Separatisten und der Regierungsarmee in der Ost-Ukraine.
In dem seit 2014 andauernden Konflikt mit pro-russischen Separatisten in der Ost-Ukraine wurden bereits mehr als 13.000 Menschen getötet. Im Juli vergangenen Jahres hatten sich die Konfliktparteien auf einen Waffenstillstand geeinigt, der jedoch seither immer wieder gebrochen wurde.
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