„Nicht zum Spaß“

Erster Großkonzern lässt jetzt in Serbien impfen

Salzburg
08.04.2021 17:08

40 Schlüsselarbeitskräfte hat der börsennotierte Salzburger Kranhersteller Palfinger nun in Serbien gegen das Coronavirus impfen lassen. Begründet wurde der Schritt mit einem Verlust von Aufträgen, da Mitarbeiter nicht vor Ort sein könnten. Zudem verwies man auf internationale Konkurrenten, die längst geimpft hätten.

„Wir verlieren mittlerweile Aufträge, die sich über die nächsten drei bis fünf Jahre erstrecken, weil unsere Mitarbeiter nicht vor Ort sein können“, begründete Palfinger-CEO Andreas Klauser am Donnerstag in den „Salzburger Nachrichten“ den Schritt. „Wir haben daher selbst rund 40 Mitarbeiter, die dringend international unterwegs sein müssen, im Ausland impfen lassen“, sagte Klauser. Verabreicht wurden diese die Vakzinen von Biontech/Pfizer und AstraZeneca. 

Andreas Klauser, CEO des Kranherstellers Palfinger (Bild: APA/PALFINGER AG)
Andreas Klauser, CEO des Kranherstellers Palfinger
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Wir können nicht mehr länger warten.

Palfinger-CEO Andreas Klauser im März zur "Krone"

Der ursprüngliche Plan des Unternehmens, selbst Impfstoff nach Österreich einzuführen, sei nicht geglückt, hieß es weiter. Wie die „Krone“ im März berichtet hatte, war Klauser bereits seit Längerem bestrebt, in Sachen Impfung in die Offensive zu gehen und hatte übrig gebliebenen Impfstoff einfliegen lassen wollen. „Wir können nicht mehr länger warten“, erklärte er damals.

„Wir machen das nicht zum Spaß“
Gelungen sei es nun mit „engen Kooperationspartnern“. 
Der Palfinger-Chef hofft nun auf einen Vorstoß der Industriellenvereinigung (IV), zumindest für die zentralen Kräfte eine Vorreihung im österreichischen Impfplan zu erreichen. „Wir machen das nicht zum Spaß. Wir müssen unsere Mitarbeiter schützen und im Geschäft bleiben“, betonte er. Um rund 250 Mitarbeiter gehe es beim Kranbauer mit 11.000 Mitarbeitern und weltweit 35 Werken.

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Ein Auftrag wird nur einmal vergeben, dann ist er weg.

Peter Unterkofler, Salzburgs IV-Präsident

Salzburgs IV-Präsidenten Peter Unterkofler unterstützt das Anliegen: „Ein Auftrag wird nur einmal vergeben, dann ist er weg.“ Österreich verdiene sechs von zehn Euro im Ausland. „Wir können es uns nicht leisten, auf den Weltmärkten abgehängt zu werden.“ Alleine für Salzburg sind es seinen Angaben zufolge rund 2500 bis 3000 Schlüsselkräfte, die fast ausschließlich im Ausland unterwegs sind und dringend die Impfung bräuchten.

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