Mit dem Ausbruch der Pandemie sattelte das Gen-Labor Novogenia in Eugendorf um und war nach kurzer Zeit als eines von wenigen Labors in Österreich in der Lage, bis zu 100.000 PCR-Analysen im Monat durchzuführen. Jetzt stockt das Unternehmen auf, bis zu 350.000 Analysen täglich sind das Ziel. Dazu wird im Messezentrum ein so genanntes Pooling-Labor eingerichtet. Das Prinzip: 20 Proben werden zusammengemischt und analysiert. Wenn eine Probe positiv ist, werden alle noch einmal einzeln analysiert. Bei recht niedrigen Positiv-Raten ist dieses Verfahren zeitsparend und günstig. Das Land Salzburg kooperiert mit Novogenia bisher nicht. „Wir sind die Newcomer in dem Bereich. Da haben etablierte Salzburger Labors den besseren Kontakt zu den Behörden und sind die ersten Anlaufstellen“, erklärt Laborchef Daniel Wallerstorfer.
Das System ist für viele Schulen interessant, auch für andere Bundesländer. Salzburg hat aber keine Anfrage gestellt.
Daniel Wallerstorfer, CEO Novogenia
Ausschreibung für millionenteure Analysen
Der Großteil der Salzburger Proben wird von Beginn an im Medilab Mustafa/ Richter untersucht. Dass es für diesen Auftrag keine Ausschreibung gab, sorgte für Kritik. Wie aus der Beantwortung einer SPÖ-Anfrage hervorgeht, zahlte das Land Salzburg bis Ende Jänner rund 9,15 Millionen Euro für Laboruntersuchungen. Die Regierung begründete die fehlende Ausschreibung damit, dass zu Beginn der Krise nur das Medilab die Menge abwickeln konnte. Nach mehr als einem Jahr läuft nun aber eine Ausschreibung für die PCR-Analysen, bei der sich auch Novogenia beworben hat.
Auch die Test-Stationen in Salzburg, die derzeit vom Roten Kreuz betrieben werden, wurden bisher nicht ausgeschrieben. Aus dem Büro des Gesundheitsreferenten Christian Stöckl (ÖVP) heißt es, eine Ausschreibung sei in Vorbereitung.
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