Prinz Philip ist tot. Der Ehemann von Königin Elizabeth II. starb am Freitag im Alter von 99 Jahren in Windsor. Die Queen ist in „tiefer Trauer“ um „ihren geliebten Mann“. Er war ihr „Halt in all den Jahren“, hatte die Monarchin einmal über den Mann gesagt, in den sie sich mit 13 Jahren auf den ersten Blick verliebt hatte und mit dem sie 73 Jahre lang verheiratet war.
„Mit tiefer Trauer verkündet Ihre Majestät, die Königin, den Tod ihres geliebten Mannes, Seiner Königlichen Hoheit, des Prinzen Philip, Herzog von Edinburgh. Seine Königliche Hoheit ist heute Morgen friedlich in Windsor Castle verstorben. Weitere Ankündigungen werden zu gegebener Zeit erfolgen“, hieß es in einem veröffentlichten Statement. „Die königliche Familie trauert gemeinsam mit Menschen auf der ganzen Welt um seinen Verlust“, so der Buckingham Palace.
Philip war vor einigen Wochen in einer Spezialklinik am Herzen operiert worden und hatte mehrere Wochen im Krankenhaus verbracht. Mitte März entließ man ihn nach Hause, wo er nun im Alter von 99 Jahren starb. Im Juni hätte er seinen 100. Geburtstag gefeiert. Es ist ein großer Einschnitt für die britischen Royals und Großbritannien. Die BBC spielte die Nationalhymne im Fernsehen - Premierminister Boris Johnson hielt eine live im Fernsehen übertragene Ansprache und würdigte Philip als „Stärke und Stütze“ der Queen. „Wir trauern heute mit Ihrer Majestät der Queen“, so der Premier.
Langes Leben für die Krone
Prinz Philip wurde am 10. Juni 1921 auf der griechischen Insel Korfu als Prinz von Griechenland und Dänemark geboren. Sein Vater war Andreas von Griechenland. Seine Mutter Prinzessin Alice von Battenberg, Tochter des Prinzen Louis von Battenberg, stammte aus dem Geschlecht der Großherzöge von Hessen.
1939 traf er als Marine-Kadett die 13-jährige Prinzessin Elizabeth, die sich sofort in ihn verliebte und ihn am 20. November 1947 heiratete. Elizabeth bestieg 1952 den Thron und Philip wurde zum Prinzgemahl.
Erst mit 96 Jahren in den Ruhestand
Erst im Alter von 96 Jahren ging der fleißige Royal in den Ruhestand. Sein letzter offizieller Auftritt war bei einer Militärparade der Royal Marines im August 2017 vor dem Buckingham-Palast. Der vierfache Vater war der dienstälteste Prinzgemahl der britischen Geschichte. Neben Thronfolger Prinz Charles gehören auch Prinzessin Anne, Prinz Andrew und Prinz Edward zu seinen Kindern.
Zuletzt wurde Prinz Philip kaum noch in der Öffentlichkeit gesehen. Die Zeit der Pandemie verbrachte er großteils gemeinsam mit der Queen auf Schloss Windsor in der Nähe von London - abgeschottet durch einen stark reduzierten Kreis an Hofpersonal. Selten hatte das Paar im hohen Alter ähnlich viel Zeit gemeinsam verbracht.
Der Prinzgemahl litt in den vergangenen Jahren immer wieder unter gesundheitlichen Problemen: Das Herz machte ihm zu schaffen, er hatte Blasenentzündungen, musste an der Hand operiert werden und bekam mit 96 Jahren ein neues Hüftgelenk. Der letzte Krankenhausaufenthalt samt Operation am Herzen war sein längster.
Prinzgemahl war kein einfacher Job. Stets artig ein paar Schritte hinter der Monarchin hergehen - das war eine Herausforderung für einen Charakterkopf wie Philip, der oft mit seinen Sprüchen aneckte. Doch der „Mann an ihrer Seite“ nahm es mit Humor.
Berühmt war er für seine spitze Zunge. Mal schnauzte er Fotografen an, sie sollten endlich ihr Bild schießen. Mal fragte er einen schottischen Fahrlehrer: „Wie schaffen Sie es, die Eingeborenen lange genug vom Alkohol fernzuhalten, damit sie die Prüfung schaffen?“ Seine Frau Queen Elizabeth nannte er angeblich zärtlich „cabbage“ (Kohlkopf) und „sausage“ (Würstchen) - seine Art von Humor. Nun muss sie ohne ihn weiterleben und regieren.
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