46.856 Dosen sind weg

Wie Wien andere Länder mit Impfungen versorgt

Wien
09.04.2021 17:00

So unbeliebt wir Wiener in den meisten Bundesländern auch sein mögen - wenn es ums Impfen geht, kommen die Österreicher selbst aus dem entlegenen Vorarlberg. Von 285.098 den Wienern zustehenden Dosen wurden 46.856 an Nicht-Wiener verabreicht - das sind immerhin 16 Prozent. Laut Stadt braucht es einen Ausgleich.

In Wien wurden bereits viele Mitarbeiter aus dem Gesundheitsbereich geimpft - selbst wenn es sich um Pendler aus anderen Bundesländern handelt. Das ist auch gut so, jeder Stich rettet Leben - aber am Ende fehlen diese Impfstoffe der Wiener Bevölkerung. Patientenanwältin Sigrid Pilz sieht sogar „eine bemerkenswerte Ungerechtigkeit hinsichtlich Bevölkerungsgruppen, die dringend und verzweifelt eine Impfung brauchen würden“.

Patientenanwältin Sigrid Pilz (Bild: Andi Schiel)
Patientenanwältin Sigrid Pilz

So viele Dosen gehen an die Länder
Und tatsächlich sind es gar nicht so wenige Impfdosen, die an Pendler gehen. So großzügig wurden die Länder beschenkt: Niederösterreich erhielt von Wien 38.303 Dosen, das Burgenland 3489, Oberösterreich 1155, die Steiermark 1150, Kärnten 560, Salzburg 312, Tirol 255, Vorarlberg 128. Die Differenz ergibt sich durch Impfungen im niedergelassenen Bereich, die noch nicht konkret im E-Impfpass eingetragen sind.

NÖ-Landesvize Stephan Pernkopf (Bild: NLK)
NÖ-Landesvize Stephan Pernkopf

Umgekehrt ist es eher mau
Wiener werden auch in anderen Bundesländern geimpft - aber da herzlich wenig. Das „großmütigste“ Land ist Niederösterreich mit 10.278 Dosen. Dort will man die Aufregung auch nicht verstehen. Aus dem Büro des Landeshauptfrau-Stellvertreters Stephan Pernkopf heißt es: „Das ist eine entbehrliche Diskussion. Die Niederösterreicher, die in Wien geimpft werden, machen beispielsweise in dortigen Krankenhäusern Dienst.“

(Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER)

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) hingegen will einen Ausgleich. Und was sagt das - momentan Anschober-lose - Gesundheitsministerium dazu? Antwort: „Im Rahmen von Gesprächen wird es darum gehen müssen, eine gemeinsame Lösung mit den Bundesländern zu finden.“

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