EMA untersucht
Verursacht AstraZeneca seltene Krankheit?
Nach Thrombosefällen könnte es nun auch eine mögliche Verbindung zwischen dem Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers AstraZeneca und einer seltenen Krankheit geben. Dies untersucht derzeit die Europäische Arzneimittelbehörde.
In einer Mitteilung am Freitag hieß es, dass fünf Fälle des sehr seltenen Clarkson-Syndroms nach Impfungen mit Vaxzevria, wie der AstraZeneca-Impfstoff nunmehr heißt, gemeldet worden seien. Noch sei nicht klar, ob es einen kausalen Zusammenhang zwischen der Immunisierung und dem Kapillarlecksyndrom gibt.
Bei der sehr seltenen Gefäßerkrankung ist die Durchlässigkeit der Kapillargefäße zu hoch, so dass Plasma austritt und es zu Ödemen und einem Abfall des Blutdrucks kommt. Mittlerweile sind Hirnvenenthrombosen als seltene Nebenwirkung des Vakzins festgestellt worden. Die EMA hat am Mittwoch allerdings auch festgehalten, dass der Nutzen des Corona-Impfstoffs weiterhin das Risiko überwiege.
Eingeschränkte Anwendung und Impfstopps
Mehrere Länder - darunter Deutschland, Frankreich und Kanada - haben den Einsatz von Vaxzevria eingeschränkt. Andere Länder wie Dänemark setzten die Verwendung vorsichtshalber vollständig aus. In Österreich hatte das Nationale Impfgremium bereits vergangene Woche die Weiterführung des Impfprogramms mit dem AstraZeneca-Vakzin empfohlen. Die Weltgesundheitsbehörde (WHO) hat sich bisher für Impfungen mit Vaxzevria ausgesprochen.
Lieferausfälle und Verzögerungen
Nebenwirkungen sind aber nicht das einzige Problem des schwedisch-britischen Impfstoffs. Nach einem Totalausfall des Impfkontingents für diese Woche kommt es in der nächsten Woche ebenfalls zu Verzögerungen bei den für Österreich vorgesehenen Dosen. Zwar sagte das Unternehmen dem österreichischen Gesundheitsministerium am Freitag fix zu, am kommenden Montag die ursprünglich für die laufende Woche versprochenen 26.400 Dosen nachzuliefern. Allerdings werden die für kommende Woche vorläufig bestätigten 64.800 Dosen voraussichtlich wieder erst am Sonntag (18. April) verschickt und somit erst in der übernächsten Woche eintreffen.
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