Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) hat am Freitagabend Corona-Impfungen auch für Schüler in Aussicht gestellt. In der „ZiB 2“ meinte er, der Weg zu einer einigermaßen virusresistenten Schule mit Impfungen sei vorgezeichnet. Bis zum nächsten Schuljahr wolle er allen Schülern ab 16 Jahren eine Impfung anbieten. Mit der Durchimpfung der Lehrer sei man „fast durch“.
Seine Ankündigung, die Abschlussklassen trotz Lockdowns im Osten in die Schule zu holen, verteidigte der Bildungsminister. Er halte das für wichtig, weil die Schüler jeden Tag in der Schule nützen sollten, vor allem jene in den Maturaklassen. Zum Einwand der Gewerkschaft und von Direktoren, dass es für die Lehrer eine unlösbare Aufgabe sei, abwechselnd in der Schule und im Distance Learning zu unterrichten und sich auch noch um die Schüler in der Betreuung zu kümmern, sagte der Minister in der „Presse“: „Hier ist Flexibilität angesagt.“
Der Stundenplan müsse nicht starr eingehalten werden. Direktoren könnten, um für mehr Praktikabilität zu sorgen, Stunden umschichten. Sie seien „Profis bei der Organisation des Schulbetriebs“, so Faßmann.
Tests an Schulen „auch ein Instrument der Pandemiebekämpfung“
Das Distance Learning trage er trotz seiner Skepsis mit, betonte Faßmann in der „ZiB 2“, weil es eine Notwendigkeit sei, um die Infektionszahlen zu reduzieren. Gleichzeitig betonte er aber auch, dass er so bald wie möglich wieder Präsenzunterricht anstrebe, weil er „der festen Überzeugung“ sei, dass die Schule mit ihrem Testkonzept auch ein Instrument der Pandemiebekämpfung sei. Der Minister kündigte in diesem Zusammenhang auch an, dass man auf „sensitive Tests“ umstellen wolle.
FPÖ warnt vor „allgemeiner Impf- und Testpflicht“ für Schüler
Heftige Kritik an der Ankündigung des Ministers, Schülern ab 16 Jahren bis zum nächsten Schuljahr eine Impfung anbieten zu wollen, übte am Samstag die FPÖ. Faßmann wolle „aus der allgemeinen Schulpflicht eine allgemeine Impf- und Testpflicht“ machen, meinte FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl in einer Aussendung. „Finger weg von unseren Kindern, denn sie dürfen nicht zu Versuchskaninchen werden“, sagte Brückl.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.