Die Vertragsverhandlungen für einen Einsatz des russischen Sputnik-V-Impfstoffs sind laut Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) „de facto am Ende angelangt“. „Ein Kauf für uns in Österreich ist möglich“, betonte er am Samstag. Eine Million zusätzliche Dosen wären für die österreichische Impfkampagne ein „zusätzlicher Turbo“. Auch ÖVP-Klubobmann August Wöginger betonte: Österreich sollte kaufen, was möglich ist.
Nach der Krise will Kurz innerhalb Europas die Frage stellen, was man anders hätte machen können, um sowohl bei der Beschaffung als auch bei der Zulassung von Impfstoffen so schnell zu sein wie die USA bzw. Großbritannien, das bereits am Montag Herdenimmunität erreichen könnte.
„Keine Scheuklappen“ bei Beschaffung
Auch ÖVP-Klubobmann Wöginger verteidigte im Ö1-„Journal zu Gast“ die Initiative für den Sputnik-V-Impfstoff. Bei der Beschaffung dürfe es „keine Scheuklappen“ geben. Österreich sollte kaufen, was möglich ist. Zur Bekämpfung der Pandemie sei es wichtig, jeden Impfstoff, der verimpft werden kann, zu bekommen.
Prüfung des Vakzins auch durch Österreich möglich
Der ÖVP-Klubobmann verwies darauf, dass Österreich schon vor einiger Zeit in Russland angefragt habe, Deutschland und Frankreich würden nun nachziehen. Wöginger betonte aber auch, dass der Impfstoff geprüft werden müsse. Dabei müsse Österreich aber nicht unbedingt auf die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) warten, sondern könnte auch selbst die Prüfung durchführen, meinte der ÖVP-Klubobmann.
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Ankauf wird großteils befürwortet
69 Prozent der Österreicher sprechen sich laut einer Online-Befragung des Meinungsforschungs-Unternehmens research affairs für einen Ankauf des russischen Corona-Impfstoffes aus, Männer und ältere Menschen tendenziell stärker. Rund 74 Prozent der befragten Männer, aber nur 64 Prozent der befragten Frauen antworteten auf die Frage „Soll Österreich den Impfstoff Sputnik V zukaufen, um die Impfungen in Österreich zu beschleunigen?“ mit Ja. Personen ab 60 Jahren (80 Prozent) befürworten den Ankauf stärker. Auch was die eigene Impfung betrifft, zeigten sich Männer und Über-60-Jährige Sputnik V gegenüber offener. Besonders skeptisch sind laut Umfrage 30- bis 39-Jährige.
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