Ein hoher Schuldenberg bedroht die Zukunft der Bauernfamilie L. im Mostviertel. Nach diversen Schicksalsschlägen soll nun der Hof versteigert werden, Vater und Sohn wissen nicht weiter.
Große Maschinen, viel Bargeld und immer die neuesten Trachtenkleider. Das Bild der heimischen Bauernschaft wird leider oftmals von hohen Agrarfunktionären oder Großgrundbesitzern geprägt, doch eigentlich sind die kleinen Bauernfamilien das Herzstück unseres Landes. Eine dieser Familien steckt nun bis zum Hals in Schwierigkeiten. Das Schicksal meint es nämlich nicht gut mit Vater und Sohn L. aus dem beschaulichen Riegers bei Ruprechtshofen im Bezirk Melk.
Unterstützung fehlt oft
Landwirt Johannes ist Alleinerzieher und muss sich neben seinem Sohn Alexander (14) auch noch um seine schwer kranke Mutter (85) kümmern, indes steht ihm finanziell das Wasser bis zum Hals: „130.000 Euro fordert die Bank jetzt ein, ohne Hilfe muss ich meinen kleinen Bauernhof versteigern. Wir haben zwar viel investiert, aber herausgeschaut hat nie etwas“, erklärt der verzweifelte Vater.
Wir haben zwar viel investiert, aber herausgeschaut hat nie etwas.
Johannes L.
Trauriges Detail: Filius Alexander würde die 20-Hektar-Landwirtschaft gerne weiterführen, doch dafür könnte es wohl nun zu spät sein. Denn während das Bauernsterben vielerorts mit Krokodilstränen angeprangert wird, gibt es nämlich im Einzelfall keine Unterstützung. Die dreiste Wertbesicherung mit Grund und Boden bei Bankkrediten geht munter weiter.
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