Schon 29 Prozent

Immer mehr Schüler ohne Muttersprache Deutsch

Oberösterreich
11.04.2021 09:00
„In ganz Oberösterreich haben bereits 29 Prozent der Pflichtschüler nicht Deutsch als Muttersprache. In Linz sind es 62 Prozent, in Wels sogar schon 69 Prozent“, zeigt FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr auf. Wobei die Mehrsprachigkeit in den meisten Fällen kein Vorteil ist, aufgrund von Deutsch-Defiziten: „Drei von vier betroffenen Schülern brauchen zusätzliche Sprachförderung.“

Jedes Jahr fragt der FPÖ-Landtagsklub das für Bildung zuständige Regierungsmitglied – aktuell ÖVP-Politikerin Christine Haberlander – nach den Zahlen hinsichtlich der Pflichtschüler mit nichtdeutscher Muttersprache.

Die Grafik zeigt die Entwicklung in den Volksschulen. Links der Wert von 2010/11 und rechts zehn Jahre später. (Bild: Honorar)
Die Grafik zeigt die Entwicklung in den Volksschulen. Links der Wert von 2010/11 und rechts zehn Jahre später.

Dadurch ist auch ein Zehnjahresvergleich möglich. Die Grafik oben zeigt die Entwicklung in den Volksschulen, hier im Text wird der gesamte Pflichtschulbereich behandelt: Im Schuljahr 2010/11 hatten 21.934 von 109.120 Schülern nicht Deutsch als Muttersprache. 2020/21 sind es 30.891 von insgesamt 107.747. Der Anteil ist also – bei insgesamt etwas schrumpfender Gesamtschülerzahl – von 20,1 auf 28,7 Prozent gestiegen.

Sprache bestimmt Erfolg
„Mit dieser Entwicklung gehen weitreichende Sprach- und Integrationsprobleme einher, die sich in weiterer Folge auch auf die Ausgaben im Sozialsystem auswirken. Dem muss man entgegenwirken“, sagt Herwig Mahr. Denn, wie er ergänzt: „Das rasche Erlernen unserer deutschen Sprache ist die Grundvoraussetzung für Integration sowie für Erfolg in Schule und Beruf!“

Bereits im Kindergarten beginnen
Wie könnte man diese Herausforderung besser meistern, Herr Klubobmann? „Mit den Deutschförderklassen wurde ein erster richtiger Schritt gesetzt. Diese müssen erhalten und weiter ausgebaut werden“, fordert Mahr. „Der Bund muss ausreichend Ressourcen bereitstellen, damit die Deutschförderklassen auch wirklich in der notwendigen Breite bestehen können.“ Aber schon vor dem Schuleintritt müssten Sprachdefizite beseitigt werden, also bereits im Kindergarten.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt