Neues Angebot

Wiener Polizisten belegen jetzt Türkischkurse

(Bild: Martin A. Jöchl)

„Ne yazik ki cok az Türkce biliyorum“ - „Leider kann ich nur ganz wenig Türkisch“. Und genau das soll sich bald ändern, jedenfalls für die heimische Polizei. Seit Jänner wird den Beamten ein „Türkischkurs für Anfänger“ bezahlt. Dabei haben 41 Prozent der Polizei-Bewerber vor allem mit dieser Sprache Probleme: Deutsch!

Eines ist klar: Ein Kurs für den nächsten Sommerurlaub in Ankara wird es nicht werden. Wer die richtigen Worte zum Bestellen zweier Biere finden möchte, muss sich auch als Mitglied der Exekutive weiterhin die Sprachkurse selbst bezahlen. „Die Polizei muss einen Mehrwert davon haben. Die Kurse gelten nur für Beamte, die bereits Türkisch sprechen können“, erklärt Manfred Reinthaler von der Wiener Polizei. Angesprochen sind in erster Linie Migranten-Polizisten, die mit zusätzlichen Türkisch-Kenntnissen zumindest in den Ballungszentren bestimmt nichts falsch machen können. Ähnliche Angebote gibt es auch für andere Sprachen: Auf dem Programm stehen unter anderem Ukrainisch, Spanisch, Kroatisch, Tschechisch und viele mehr.

Bloß eines gibt es nicht: einen Deutschkurs! Dabei könnten gerade Polizei-Bewerber genau den dringend brauchen. 41 Prozent fallen nämlich bei Tests in ihrer Muttersprache durch, schaffen es nicht in die Exekutive. 

Spind-Erlass sorgt derzeit für Ärger
Anderes Thema, gleiche Organisation: Ein Spind-Erlass sorgt für Ärger bei den Beamten in Wien. Demnach können die privaten Kästchen in mehreren Fällen (Suche nach Waffe, Diensthandy usw.) von Fremden geöffnet werden. FPÖ-Stadtrat David Lasar: „Es kann nicht sein, dass ein Polizist für die Durchsuchung eines Spindes in einer Privatfirma einen Durchsuchungsbefehl der Staatsanwaltschaft benötigt, seiner aber jederzeit geöffnet werden kann!“ Reinthaler: „Das passiert nur bei Gefahr im Verzug.“

von Michael Pommer, Kronen Zeitung