In vielen Wohnhausanlagen kennen die Bewohner nicht einmal mehr den Namen des Nachbarn. Auf einen Mann aus Erlauf, niederösterreichischer Bezirk Melk, trifft das nicht zu. Als immer mehr Pakete an für ihn unbekannte Personen im Stiegenhaus hinterlegt wurden, erstattete er Anzeige - und legte so einem Betrüger-Paar das Handwerk.
Der Plan schien für ein junges Pärchen (33, 25) voll aufzugehen: Es bestellte in verschiedenen Online-Shops unter frei erfundenen Namen Waren, ließ sie an eine Adresse im Nachbarort Erlauf liefern und holte sie von dort ab. Über viele Wochen ging es gut, doch schlussendlich hatten die beiden die Rechnung ohne einen aufmerksamen Nachbarn gemacht. Denn dem Mann kamen die im Stiegenhaus hinterlegten Pakete irgendwann verdächtig vor – vor allem aufgrund der Tatsache, dass er von den Namen auf den Etiketten noch nie etwas gehört hatte.
Da die Packerln am nächsten Tag meistens verschwunden waren, erstattete der Bewohner schließlich sogar Anzeige.
Zivilstreife ertappte Pärchen auf frischer Tat
Die Polizei nahm die Ermittlungen auf. Als sie informiert wurde, dass erneut ein fremdes Paket im Stiegenhaus zugestellt worden war, legte sich eine Zivilstreife auf die Lauer. Und tatsächlich: Die beiden Beschuldigten wurden dabei erwischt, wie sie das Paket abholten.
Im Zuge der Erhebungen stellte sich heraus, dass das Pärchen in den vergangenen Monaten zumindest 55 Produkte bei 20 Bestellungen unter fingierten Namen getätigt hatte und nach Erlauf liefern ließ. Bei einer angeordneten Hausdurchsuchung konnte knapp die Hälfte der ergaunerten Artikel sichergestellt werden.
Leider gibt es immer noch Online-Händler, die ihre Shops nicht genug gegen Betrüger absichern. Das wurde hier ausgenutzt.
Ein Polizist zur „Krone“
Dennoch zeigten sich die beiden, die bedarfsorientierte Mindestsicherung beziehen, bei der Einvernahme nicht geständig. Sie wurden bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.
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