Sechs Thrombose-Fälle
Johnson & Johnson: US-Behörden setzen Impfung aus
Just an dem Tag, als die ersten Dosen des ersehnten Corona-Impfstoffes von Johnson & Johnson in Österreich eingetroffen sind, werden in den USA erste Impfungen mit dem Vakzin aufgrund von Sicherheitsbedenken ausgesetzt. Die Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA sowie die US-Gesundheitsbehörde CDC stoppen Immunisierungen an Bundesstandorten laut „New York Times“ noch am Dienstag und rufen die Bundesstaaten auf, es ihnen gleichzutun, während den Bedenken nachgegangen werde. In den USA entwickelten sechs Geimpfte innerhalb von zwei Wochen nach dem Stich Thrombosen, eine Patientin starb.
Nach Angaben der Behörden seien von den Gerinnseln sechs Frauen im Alter zwischen 18 und 48 Jahren betroffen. Eine von ihnen starb, eine zweite wurde demnach in kritischem Zustand in ein Krankenhaus gebracht.
Der Schritt wird nach Angaben der „New York Times“ als Empfehlung bezeichnet, es werde aber erwartet, dass die Impfungen an allen Bundes-Impfstraßen pausiert werden. Es wird erwartet, dass die Bundesstaaten dies als starkes Zeichen werten und nachziehen.
Die FDA hatte allerdings noch am vergangenen Wochenende bekannt gegeben, keinen Beweis für einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Impfungen mit dem Corona-Vakzin von J&J und Blutgerinnseln gefunden zu haben, man werde aber die Ermittlungen fortführen. Möglicherweise werde die Zulassung auf bestimmte Altersgruppen beschränkt. Johnson & Johnson erklärte in einer ersten Stellungnahme, die Fälle seien bekannt, ein klarer kausaler Zusammenhang sei bislang nicht nachgewiesen worden.
Erste 16.800 Dosen in Österreich angekommen
Bisher wurden fast sieben Millionen Menschen in den USA mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft, nach Angaben der CDC wurden neun Millionen Dosen exportiert. In Österreich kamen am Dienstag 16.800 Dosen davon an, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Die nächste Lieferung von 31.200 Vakzinen wird für die Kalenderwoche 17 erwartet. Die folgenden Auslieferungen sind noch nicht fixiert. Bestellt wurden 2,5 Millionen Dosen.
EMA zu AstraZeneca: Nutzen überwiegt das Risiko
In Europa hatte sich die EU-Arzneimittelbehörde EMA jüngst mit einem möglichen Zusammenhang zwischen der AstraZeneca-Impfung und Dutzenden, teilweise auch tödlichen Fällen von Thrombosen befasst. Sie kam zu dem Schluss, dass der Nutzen der Impfung das Risiko überwiegt, und empfahl lediglich, Blutgerinnsel künftig als „sehr seltene Nebenwirkung“ des Impfstoffs aufzuführen.
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