Die Facebook-Seite der französischen Stadt Bitche war drei Wochen lang gesperrt, weil der Algorithmus des Online-Netzwerks den Namen mit dem englischen Schimpfwort „bitch“ verwechselte. Wie Bürgermeister Benoit Kieffer mitteilte, hatte Facebook die Seite „Ville de Bitche“ am 19. März wegen eines angeblichen Verstoßes gegen seine Standards gesperrt.
Die Stadt setzte sich gegen die Sperrung zur Wehr. Seit Dienstag ist die Seite wieder zu erreichen, wie Facebook in Frankreich bestätigte. Das soziale Netzwerk räumte ein, die Seite sei wegen einer „fehlerhaften Analyse durch unsere Systeme“ gesperrt worden. Beleidigungen wie das englische Schimpfwort „bitch“ (übertragen: Miststück, Schlampe) werden demnach automatisch gesperrt.
Bürgermeister Kieffer ärgert sich vor allem darüber, dass die Entsperrung so lange dauerte. Er habe Facebook mehrfach aufgefordert, die Seite zu entsperren. Entnervt richtete er schließlich die neue Seite „Mairie 57230“ ein. Der Name enthält neben dem französischen Wort für Rathaus die Postleitzahl der Gemeinde, die im Verwaltungsbezirk Moselle an der deutschen Grenze liegt und für ihre Zitadelle aus dem 18. Jahrhundert berühmt ist.
Bis Anfang des Jahres war auch eine Stadt in Österreich Opfer einer Mehrdeutigkeit: Der Ortsteil Fucking in der oberösterreichischen Gemeinde Tarsdorf (Bezirk Braunau) wurde so Ziel von Ortstafel-Dieben und Witzbolden: Mit Jahreswechsel wurde aus „Fucking“ das dezentere „Fugging“. Die Umbenennung war eine Rückkehr zu einer älteren Schreibweise für den Namen des Dorfes.
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