Die Unternehmensberatung Roland Berger erwartet, „dass der Halbleitermangel weit über das Jahr 2021 hinausreichen wird“. Allein der Bedarf der Autoindustrie werde sich durch die Elektrifizierung und automatisiertes Fahren bis 2025 massiv erhöhen: Heute seien in einem Premium-Verbrenner schon Halbleiter für 3000 US-Dollar verbaut.
„Bei einem halbautonom fahrenden Elektroauto wird sich der Wert bis 2025 auf über 7000 Dollar je Fahrzeug mehr als verdoppeln“, erklärten die Branchenexperten in einer am Dienstag veröffentlichten Studie.
Pandemie sorgt für immense Halbleiter-Nachfrage
Zugleich rechnen die Unternehmensberater mit einer stärkeren Marktkonzentration bei den Chipherstellern. „Diese Konstellation erschwert die Beschaffung zusätzlich.“ Obendrein seien Smartphone- und Computerhersteller für die Halbleiterbranche viel größere Kunden als die Autobauer: „Allein der Smartphone-Anteil am Halbleitermarkt ist 17-mal so hoch wie jener der Automobilindustrie.“ Die Nachfrage nach Computern und Spielekonsolen ist während der Coronakrise gestiegen, während viele Autohersteller ihre Chipbestellungen stark heruntergefahren hatten.
Wegen fehlender Halbleiter muss gerade Hyundai in Südkorea die Produktion des SUV-Modells Kona und des Elektroautos Ioniq 5 zeitweise stoppen. Volkswagen musste im März in Wolfsburg die Arbeit an zwei Montagelinien für die Modelle Tiguan, Touran und Tarraco eine Woche lang ruhen lassen. Toyota ließ die Bänder im tschechischen Kolin wegen Chipmangels im März zwei Wochen lang pausieren.
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