Aufregung um FPÖ-Spitzenpolitiker auf Auslandsreise. Während das halbe Land im Lockdown verharrt, jetteten blaue Abgeordnete ins sonnige Südamerika. Zum Zweck der „Diplomatie“. Von dort fanden sie noch Zeit, per Video gegen Masken im Parlament zu stimmen.
Wie berichtet, setzte sich Herbert Kickl gegen seinen Parteichef Norbert Hofer („Ich respektiere die Hausordnung und erwarte das von allen Abgeordneten“) nach dem Beschluss zur Maskenpflicht im Parlament bei einer Klubsitzung durch. Alle FPÖ-Mandatare waren einstimmig dafür, weiter keinen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.
Vor Flügen nach Paraguay wird gewarnt
Zugeschaltet per Video, rund 11.000 Kilometer von Wien entfernt, waren auch zwei Abgeordnete. Nach „Krone“-Recherchen befinden sich tatsächlich Axel Kassegger (außenpolitischer Sprecher), der einstige Dritte Nationalratspräsident Martin Graf und Ex-Generalsekretär Christian Hafenecker im südamerikanischen Paraguay. Mit knapp 300.000 Corona-Fällen wird das Land als Gebiet mit besonders hohem Infektionsrisiko eingestuft; vor Flügen dorthin wird gewarnt.
Wie die Freiheitlichen betonen, diene die Reise der „parlamentarischen Diplomatie“. Auf Einladung des Innen- und Außenministeriums würden Gespräche auch mit Regierungsmitgliedern geführt. Zudem seien die blauen Abgeordneten Mitglieder der Freundschaftsgruppe Österreich–Südamerika.
Bei ihrer Rückkehr nach Österreich müssen die FPÖ-Spitzenpolitiker wohl nicht wie bei anderen üblich in Quarantäne, sondern dürfen sich wie Diplomaten gleich freitesten.
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