Von 50.000 Teilnehmern
Mehr als 1000 Fälle bei religiösem Fest in Indien
Beim größten religiösen Fest der Welt sind in Indien mehr als 1000 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Von rund 50.000 innerhalb von zwei Tagen beim Kumbh-Mela-Fest in Haridwar genommenen Tests seien 1002 positiv ausgefallen, erklärten Behördenvertreter am Mittwoch. Ungeachtet der Pandemie hatten dort Zehntausende als Teil eines Rituals ein Bad im Ganges genommen und sich dabei dicht an dicht gedrängt.
Das Ritual gehört zu den heiligsten Zeremonien der Hindus und findet nur alle zwölf Jahre statt. Die Menschen seien überzeugt, „dass Mutter Ganga sie vor dieser Pandemie retten wird“, sagte Siddharth Chakrapani, ein Mitglied eines der Organisationskomitees der Kumbh Mela.
Ungestörte Feierlichkeiten trotz Pandemie
Gewöhnlich beginnt das riesige Fest Mitte Jänner und dauert dreieinhalb Monate. Wegen Corona wurde das Kumbh Mela 2021 jedoch auf den Monat April beschränkt. Tirath Singh Rawat, Regierungschef von Uttarakhand, hatte bereits im März laut indischen Medien erklärt, Kumbh Mela solle unberührt von Pandemie-Maßnahmen gefeiert werden.
Bad im Ganges befreit von allen Sünden
Mit dem Kumbh Mela gedenken die Hindus der vier Tropfen Amrit - Nektar der Unsterblichkeit -, die der Legende nach bei einem Streit der Götter aus einem Krug auf vier Stellen in Indien geflossen waren, an denen sich heute die Städte Prayagraj, Haridwar, Ujjain und Nashik befinden. Ein Bad im Ganges während des Kumbh Mela befreit von allen Sünden.
Experten machen große religiöse Veranstaltungen und politische Wahlkampfkundgebungen für die derzeitige Welle von Coronavirus-Infektionen in Indien verantwortlich. Erst kürzlich überholte Indien Brasilien als Land mit der zweithöchsten Zahl an Corona-Infektionen weltweit.
Das Land verzeichnete bisher 13,9 Millionen Fälle bei 1,3 Milliarden Einwohnern. Am Mittwoch meldete Indien 184.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden und damit den größten Tagesanstieg seit Beginn der Pandemie.
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