Am Mittwoch noch das Stethoskop um den Hals und ab nächsten Montag die Krawatte - dann wird Wolfgang Mückstein offiziell angelobt. Während er für ganz Österreich der Herr Bundesminister für Gesundheit wird, war er für unzählige Patienten der Herr Doktor. Wir haben seiner alten Gruppenpraxis in Wien einen Besuch abgestattet.
An diesem Mittwoch, einen Tag nach Bekanntgabe des Rücktritts von Rudolf Anschober, ist die Gruppenpraxis in der Mariahilfer Straße 95 im 6. Bezirk mehr als gut besucht. Drei Ordinationsassistentinnen kümmern sich um die Koordination der Patienten. „Seit gestern bekommen wir irrsinnig viele Anrufe und Mails“, schildert Kollege Dr. Franz Mayrhofer.
Alle sind aufgeregt - auch wegen der Impfung
Doch die aufgeregte Stimmung ist nicht nur dem Umstand geschuldet, dass aus dieser Praxis der künftige Gesundheitsminister kommt. „Auch die nun startende Impfaktion bei den niedergelassenen Ärzten tut ihr Übriges. Wir sind gerade alle sehr gefordert“, so Mayrhofer.
Bevor die Räumlichkeiten zum Primärversorgungszentrum Mariahilf wurden, ordinierte er hier jahrelang alleine. 2010 folgte schließlich der Zusammenschluss mit Wolfgang Mückstein. „Mittlerweile sind wir drei Gesellschafter mit zusätzlich zwölf bis 15 Ärzten, die hier tätig sind“, erklärt Mayrhofer. Bis zu 600 Patientenkontakte finden täglich statt. Einen Teil davon übernahm bis Dienstag noch Mückstein. Nachdem er nun jedoch künftig seine Expertise für die Politik nutzen wird, werden ihn seine Patienten nicht mehr sehen.
„Ich bin sehr stolz auf meinen Kollegen“
Eine davon ist Sigrid W. „Ich bin seit vielen Jahren Patientin hier und bin sehr traurig, dass Dr. Mückstein nun nicht mehr ordinieren wird“, sagt die Wienerin. Doch zum weinenden gesellt sich auch ein lachendes Auge: „Ich bin aber froh, dass jetzt jemand aus dem Fachbereich die wichtige Stelle des Gesundheitsministers übernimmt.“
Ich bin sehr stolz auf ihn. Vor allem kämpft er gegen die Zwei-Klassen-Medizin, und das wird er auch als Minister tun.
Dr. Franz Mayrhofer
Dem schließt sich auch Herta Kuntner an. Sie ist dort seit mehr als 15 Jahren Patientin. „Ich war immer zufrieden. Vor allem das breit gefächerte medizinische Angebot und die großzügigen Öffnungszeiten allein zeugten von Engagement.“ Als engagierten Arzt bezeichnet auch Mayrhofer seinen Kollegen. Und: „Ich bin sehr stolz auf ihn. Vor allem kämpft er gegen die Zwei-Klassen-Medizin, und das wird er auch als Minister tun.“
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