Skisprunglegende Toni Innauer steht seit 20 Jahren im Dienst der Natur. Als WWF-Flussbotschafter versammelte er jetzt Prominente aus Kunst, Wissenschaft und Sport hinter sich, um mitzuhelfen, das Naturjuwel Isel zu erhalten. Der Fluss ist einer der wenigen noch intakten Gewässer Europas und auch das größte Sorgenkind: Kraftwerke in Zuflüssen zerstören die Idylle.
In einem offenen Brief an den Tiroler Landeshauptmann Günther Platter hat die elfköpfige Gruppe Kraftwerksprojekte an Zubringerflüssen angeprangert: „Durch eine vorausschauende Hochwasserpolitik ist die Isel nur schonend verbaut worden, wodurch dem Fluss und seinen Auen genug Platz bleibt. Das hat zu mehrfachen Auszeichnungen geführt; darunter die Nominierung der Isel, der Schwarzach und des Kalserbachs als Flussheiligtümer.“
Die Isel selbst ist noch frei von Kraftwerken, und das Land Tirol konnte große Abschnitte des Gletscherfluss-Systems in das europäische Naturerbe (Natura 2000) integrieren.
Doch die Seitengewässer wie Kalserbach, Tauernbach und die Schwarzach sind für die Isel wertvolle Lebensadern. Ohne deren Schutz kann die Isel selbst als vernetztes, lebendiges Flusssystem langfristig wohl nicht erhalten werden.
Das Argument der Gruppe: „Vor allem der Kalserbach wird durch Verbauungen bedrängt. Dies führt unter anderem dazu, dass die Fischbestände in der Isel dramatisch eingebrochen sind, insbesondere jene der gefährdeten Äsche.“ Statt Hunderter Äschen laichen heute nämlich nur noch wenige Einzeltiere.
Das Haslach-Kraftwerk am Kalserbach steht schwer unter Beschuss. Der Tiroler Energie-Landesrat Josef Geisler, der zuvor wegen seiner Weisung für ein Projekt am Lesachbach heftig kritisiert worden war, hat kürzlich auf eine Anfrage erklärt, dass er in diesem Fall keine Weisung erteilen werde. Die Gemeinde Kals wäre informiert worden, dass es keine Empfehlung zur Weiterverfolgung des Verfahrens gebe. Sie wolle das Verfahren jedoch weiterführen.
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