Nächste Horror-Nachricht für die Energie Ried: Die Ex-Bosse dürften der Aufsichtsbehörde nicht nur im Jahr 2020 wissentlich falsche Zahlen übermittelt haben, sondern über zehn Jahre hindurch. Der Schaden könnte mehrere Millionen Euro überschreiten. Laut Stadtchef Albert Ortig ist der Imageschaden bereits jetzt enorm.
Kaum ein Tag vergeht derzeit ohne schlechte Neuigkeiten für die Energie Ried. Nach dem Bericht der „Krone“ über wissentliche Falschmeldungen der Ex-Bosse an die E-Control nahm die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen auf. Es gilt die Unschuldsvermutung. Die Hoffnung, dass es nur 2020 zu Ungereimtheiten und zu einem Schaden von 300.000 Euro gekommen ist, hat sich nicht erfüllt. „Die Meldung falscher Daten durch die ehemalige Geschäftsführung betrifft nach derzeitigem Stand mehrere Regulierungsperioden“, teilt die neue Geschäftsführung nun bitter enttäuscht mit.
„Keine Vorverurteilung“
Eine Regulierungsperiode dauert fünf Jahre. Der Schaden könnte in die Millionen gehen. Bürgermeister Albert Ortig (ÖVP) will sich an den Spekulationen nicht beteiligen: „Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Solange nicht ein Verfahren eingeleitet wird, gibt es für mich keine Vorverurteilung. Mögliche Schadenssummen zu nennen, wären derzeit nur Vermutungen. Daran beteilige ich mich nicht.“
Der Imageschaden für die Energie Ried ist bereits enorm, wächst jeden Tag, der bis zur Klärung der Angelegenheit vergeht.
Albert Ortig, Stadtchef und Eigentümervertreter der Energie Ried
„Ruhe soll einkehren“
Gemunkelt wird auch, dass Ortig mit der neuen Geschäftsleitung unzufrieden ist und selbst „anpacken“ möchte. Auf die Frage, ob die Bosse Unterstützung brauchen, meint Ortig: „Sie arbeiten daran, die Situation aufzuklären, was einen erheblichen zusätzlichen Aufwand erfordert. Es unterstützt sie ein von ihnen beauftragter Rechtsanwalt. Als Eigentümervertreter ist mir wichtig, dass die Klärung rasch gelingt, damit im Unternehmen wieder Ruhe einkehrt und weiterhin gut gearbeitet werden kann.“
Überhöhte Tarife?
Aufklärung fordert auch der SP-Landtagsklub. Im nächsten Landtag wird VP-Energielandesrat Markus Achleitner gefragt, ob er ausschließen kann, dass in den vergangenen Jahren an Kunden im Versorgungsbereich des Energie-AG-Stromnetzes überhöhte Tarife verrechnet wurden.
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