Bei der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) werden seit Beginn der Corona-Schutzimpfungen auch Zahlen über Infektionen trotz Immunisierung erhoben. Klaus Vander, ärztlicher Leiter vom Institut für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie, zufolge sind bei den rund 13.900 geimpften Mitarbeitern 23 Covid-19-Infektionen festgestellt worden. „Damit war zu rechnen“, sagte er, denn die Impfung biete nun mal keinen hundertprozentigen Schutz. Kein einziger der Betroffenen benötigte aber medizinische Betreuung.
Die erhobenen Zahlen sind vom Stand 14. April und die 23 Infektionen bedeuten, dass 0,16 Prozent der Geimpften infiziert wurden. Entdeckt wurde das bei den Routine-Tests, denen sich alle Mitarbeiter ein bis zwei Mal pro Woche unterziehen. Ein Drittel der 23 Betroffenen hatte gar keine Symptome, beim Rest waren leichte Symptome erkennbar. Keiner hatte aber einen schweren Verlauf oder musste gar medizinisch behandelt werden, betonte Vander. Überraschung sei das keine, denn das Versprechen der Impfung sei nie ein 100-prozentiger Schutz gewesen, sondern - je nach Vakzin - ein hoher bis sehr hoher Schutz vor schweren Verläufen.
Von den 23 Infizierten waren 14 mit AstraZeneca und neun mit Biontech/Pfizer geimpft worden. Da insgesamt rund 5900 Mitarbeiter mit AstraZeneca immunisiert wurden, entspricht die Quote bei diesem Impfstoff 0,23 Prozent. Bei den rund 8000 mit Biontech/Pfizer-Geimpften ist die Quote bei 0,11 Prozent, wobei bei letzteren alle auch schon ihre zweite Dosis erhalten hatten. Bei AstraZeneca war das noch nicht der Fall, doch da soll laut Vander der Schutz nach der ersten Teilimmunisierung auch höher sein als etwa beim Vakzin von Biontech/Pfizer.
Infektiosität bleibt auf ähnlichem Niveau bestehen
Nun sollen noch weitere Untersuchungen gemacht und Kulturen angelegt werden, um mehr Daten zu generieren. Ersten Erhebungen zufolge war die Infektiosität der Betroffenen ähnlich hoch wie ohne Impfung, was für Vander auch logisch sei. Hintergrund ist, dass die Impfung in den Muskel verabreicht wird. Die Viren gelangen allerdings über die Schleimhaut in den Körper und auf der Schleimhaut können sie sich auch vermehren. Durch die gebildeten Antikörper können die Viren allerdings nicht in die Organe vordringen und den ganzen Körper befallen, erklärte der Mediziner.
Wichtig ist, dass es keine schweren Verläufe mehr gibt.
Klaus Vander, ärztlicher Leiter vom Institut für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie
Masken „gekommen, um zu bleiben“
Für Vander bleiben trotz dieser einzelnen Infektionen die Impfungen die Lösung. Sobald die ältere Bevölkerungsgruppe gut durchgeimpft sei, würden Infektionen nicht mehr so stark ins Gewicht fallen, denn „wichtig ist, dass es keine schweren Verläufe mehr gibt“, betonte er. Ziel der Impfungen sei es, die Krankheitslast zu reduzieren und das gelinge, selbst wenn sich Menschen trotz Impfung infizieren. Er geht aber auch davon aus, dass Masken im Gesundheits- und Spitalsbereich „gekommen sind, um zu bleiben“.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.