„Impfen hilft allen!“

Herdenimmunität heuer sehr schwer erreichbar

Österreich
16.04.2021 13:03

Eine Herdenimmunität in Österreich gegen das Coronavirus bis Jahresende - wie etwa bereits in Großbritannien angekündigt - gilt laut Experten als unwahrscheinlich. Diese werde „heuer sehr schwer erreichbar sein“, so die Medizinerin Eva Höltl von der Initiative „Österreich impft“ am Freitag. Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger appelliert an die Bevölkerung: „Impfen gehen! Das hilft uns allen, dass wir aus dieser Pandemie herauskommen!“

Bisher wurden über 1,6 Millionen Einwohner geimpft, rund 22 Prozent der impfbaren Bevölkerung ab 16 Jahren. Die Jüngeren sind „eine Gruppe von einer Million, die heuer sicher nicht geimpft wird“, erläutert Höltl. Für unter 16-Jährige sind die aktuellen Impfstoffe noch nicht zugelassen. Daher sei es wichtig, dass sich die anderen immunisieren lassen.

Ab Montag 8000 Impfungen im Austria Center in Wien
Von der Bevölkerungsgruppe ab 65 Jahren wurde bisher „fast die Hälfte“ geimpft, so die Sprecherin der Impf-Initiative bei einem Medientermin im Austria Center Vienna. Dort befindet sich die derzeit größte Impfstraße Österreichs mit aktuell 5000 Corona-Impfungen pro Tag. Ab Montag sollen es täglich rund 8000 sein, mit einer Kapazität von bis zu 30.000 Immunisierungen pro Tag sehen sich die Organisatoren auch für größere Liefermengen gewappnet.

(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Schauspieler Markus Meyer am 16. April während seiner Impfung im Impfzentrum Austria Center Vienna. (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Schauspieler Markus Meyer am 16. April während seiner Impfung im Impfzentrum Austria Center Vienna.
(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

Hoffnung auf Impfungen in Unternehmen
Höltl hoffte zudem auf baldige Impfungen in großen Unternehmen für die Mitarbeiter. Viele Firmen seien dazu bereit und das ist „eine vernünftige Idee“. Gemeindebund-Generalsekretär Walter Leiss sieht die kommende Herausforderung in der Impfkampagne in der Kommunikation und Aufklärung.

Dank an Freiwillige und Zivildiener
In den nächsten drei Monaten werde genügend Impfstoff für alle Impfwilligen eintreffen. „Die Rolle der Gemeinden ist hier, die Organisation bereitzustellen“, erläuterte er. Leiss und Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger dankten den Gemeinden sowie den Hilfsorganisationen mit vielen Freiwilligen und Zivildienern für die Arbeit an den Test- und Impfstraßen. Weninger richtete außerdem einen Appell an die Bevölkerung: „Impfen gehen! Das hilft uns allen, dass wir aus dieser Pandemie herauskommen!“

Tourismussektor fordert Tempo beim „Grünen Pass“
Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) drängt auf die rasche Einführung des „Grünen Passes“. Nach einem Austausch mit Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) am Freitag forderte Wallner einen innerösterreichischen Start bereits in der zweiten Maihälfte. „Ohne Impfpass wird‘s schwierig im Tourismus.“ Zudem erhoffte er sich durch die damit verbundenen Vorteile einen Impfanreiz. Auf EU-Ebene sei der 1. Juli als Start in Aussicht gestellt.

2416 Neuinfektionen am Freitag
Am Freitag vermeldete der Krisenstab 2416 Coronavirus-Neuinfektionen im 24-Stunden-Vergleich. Im gleichen Zeitraum starben weitere 30 Menschen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. Weiterhin rückläufig ist die Auslastung der Spitäler: 56 Plätze wurden auf Normalstationen frei, 19 auf Intensivstationen.

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