Für 28 Euro zu haben

Handel mit gefälschten Covid-Testprotokollen blüht

Burgenland
17.04.2021 07:40

Das skrupellose Geschäft mit manipulierten Covid-Protokollen blüht! Eine Familie erhielt die illegalen Belege über einen Mittelsmann. Kostenpunkt: 28 Euro.

Jeden Tag decken Soldaten im Einsatz an der Grenze Fälschungen von Dokumenten auf. Oft genügt schon ein geschulter Blick, um die Belege als Scheinprotokolle zu entlarven. Prompt aufgeflogen ist ein Arbeiter, der um 6 Uhr in der Früh den Grenzübergang in Rechnitz passieren wollte.

Routinierter Blick 
Der Ungar ist im örtlichen Gewerbegebiet beschäftigt. Er war in Eile. Rasch legte er ein Testprotokoll mit negativem Ergebnis vor. Bei der Begutachtung erkannten die Soldaten den Trick sofort. „Das Datum war verfälscht worden“, stellten sie routiniert fest. Der Ungar gestand den Fehler ein. Umgehend ließ er einen neuen Test machen, um zu seinem Arbeitsplatz im Burgenland zu gelangen.

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Wir vermuten, dass es sich bei den Drahtziehern dieses illegalen Handels um Profis handelt.

Ein Ermittler zur "Krone"

Höchst professionell war die Fälschung der Testprotokolle bei einem Vater und seinem Sohn, die in Neumarkt an der Raab bei der Grenzkontrolle aufgetaucht sind. „Beide zeigten Belege mit negativen Covid-Ergebnissen, die nur schwer als Manipulation zu erkennen waren“, heißt es vom Bundesheer.

Aktuell stehen in Kärnten insgesamt 400 Soldaten an der Grenze und im Inland im Einsatz. (Bild: Bundesheer/Sebastian Schubert)
Aktuell stehen in Kärnten insgesamt 400 Soldaten an der Grenze und im Inland im Einsatz.

Übergabe durch Mittelsmann
Bei der Befragung gaben die zwei Verdächtigen zu, sich die gefälschten Protokolle auf dem Schwarzmarkt besorgt zu haben. Für die Scheinprotokolle sollen sie 10.000 Forint hingeblättert haben - das sind umgerechnet 28 Euro. Laut dem Vater wurden die Fälschungen von einem Mittelsmann in der steirischen Landeshauptstadt Graz übergeben.

„Wir vermuten, dass es sich bei den Drahtziehern dieses illegalen Handels um Profis handelt. Ersten Hinweisen zufolge soll die Nachfrage nach manipulierten Testprotokollen stark gestiegen sein“, teilt ein Ermittler mit. Der jüngste Fall: Mit einem gefälschten Schnelltest flog ein Slowene, der im Burgenland arbeitet, an der Grenze in Bonisdorf auf.

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